10. November 2023 Tagung/Konferenz 60 Jahre Frankfurter Auschwitz Prozess

Erinnerung - Aufarbeitung – Mahnung

Information

Veranstaltungsort

Deutscher Bundestag, Paul-Löbe-Haus
Eingang West, Saal E. 200
Konrad-Adenauer-Str. 1
10557 Berlin

Zeit

10.11.2023, 11:00 - 17:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus

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60 Jahre Frankfurter Auschwitz Prozess

Auschwitz ist das Sinnbild eines präzedenzlosen Verbrechens und eines Zivilisationsbruchs: dem Holocaust. Millionen von Menschen – allen voran Jüdinnen und Juden – sind in Auschwitz, einem der größten deutschen Vernichtungslager, systematisch ermordet worden. Nach dem Sieg über Nazi-Deutschland begannen in Polen, Deutschland und Österreich Gerichtsverfahren, die als Auschwitzprozesse bezeichnet wurden. Das waren erste Versuche, die NS-Verbrechen im Lagerkomplex Auschwitz aufzuarbeiten. Auschwitzprozess in der Bundesrepublik Deutschland war der Frankfurter Auschwitzprozess, der im Dezember 1963 im Frankfurter Römer begann (1963–1965). Dank Fritz Bauers Beharrlichkeit fand der Prozess vor diesem Schwurgericht statt.

Der Prozess prägte die Debatte um die deutsche Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit nachhaltig. Auf dieser Konferenz soll der Frage nach der strafrechtlichen Aufarbeitung des Holocaust nachgegangen werden. Hierfür soll das gesellschaftliche Klima der Nachkriegszeit in der jungen BRD und DDR betrachtet sowie die in Polen geführten Auschwitzprozesse hinzugezogen werden. Weitere Fragen werden darüber hinaus aufgeworfen, wie verhält es sich mit dem Mythos der «Entnazifizierung» in Ost- und Westdeutschland?
 

PROGRAMM

  • 11 Uhr Begrüßung und Einführung

    Die Bedeutung und Rolle von Fritz Bauer
    im gesellschaftshistorischen Kontext
    Jan Korte, MdB, Kulturpolitischer Sprecher
    Fraktion DIE LINKE im Bundestag, Stellv. Vorstandsvorsitzender
    Rosa-Luxemburg-Stiftung

    NS-Strafverfahren als politische Bühne:
    Friedrich Karl Kauls Auftritt im ersten Frankfurter
    Auschwitz-Prozess
    Dr. Katharina Rauschenberger, Fritz Bauer Institut,
    Frankfurt/Main

    Diskussion

    Der polnische Untersuchungsrichter
    Jan Sehn - treibende Kraft bei der juristischen
    Ahndung der deutschen Verbrechen in Polen

    Dr. Filip Ganczak, Historiker, Institut für Nationales
    Gedenken (IPN), Warschau

    Beweis- oder Anschauungsmaterial?
    Der Prozess und die Bedeutung fotografischer
    Beweismittel heute
    Dr. Christoph Kreutzmüller, Historiker,
    Freie Universität Berlin

    Diskussion
  • 13 - 13.45 Uhr Mittagspause und Imbiss

    Welche Entwicklungen führten zur
    Radikalisierung breiter Bevölkerungsgruppen
    - insbesondere des Öffentlichen Dienstes –
    bei den Kollektivverbrechen im NS-Staat?
    Prof. Dr. Michael Wildt, Historiker,
    Institut für Geschichtswissenschaften, HU Berlin

    «Mord verjährt nicht» –
    Warum auch heute Verfahren und Urteile gegen
    NS-Verbrecher wichtig sind

    OStA Thomas Will, Leiter Zentrale Stelle Ludwigsburg
    zur Aufklärung von NS-Verbrechen
  • Die Einordnung des «neuen Historikerstreits»
    Dr. Anna Corsten, Neueste Geschichte/Zeitgeschichte,
    Friedrich-Schiller Universität Jena

    Welcher Handlungsbedarf ergibt sich aus
    den Erkenntnissen der Konferenz für die
    parlamentarische Arbeit?

    Petra Pau, MdB,
    Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages

    Diskussion
  • 15.45 – 16 Uhr Kaffeepause

    «Auschwitzprozeß. Impressionen einer
    Hauptverhandlung» von Friedrich Karl Kaul.

    Mediale Rezeption der Auschwitzprozesse in
    Ost und West und Vorführung von 2 Filmen der
    thematischen Miniserie des DDR-Fernsehfunks
    aus dem Jahr 1964
    Dr. Detlef Kannapin, Film-Historiker, Berlin
    Dirk Külow, Dipl. Hist., Fraktion DIE LINKE
  • 17 Uhr Verabschiedung

Gesamtmoderation: Anika Taschke, Politikwissenschaftlerin, Rosa-Luxemburg-Stiftung
 

Anmeldung

Eine Anmeldung mit Name, Vorname und Geburtsdatum ist bis zum 3. November 2023 per E-Mail
an veranstaltung@linksfraktion.de mit dem Betreff 60 Jahre «Auschwitz-Prozesse» erwünscht.

Standort

Kontakt

Alrun Kaune-Nüßlein

Pressesprecherin, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 448