9. März 2024 Diskussion/Vortrag Clara Zetkin «Die Revolutionsbriefe» (1919-1923)

Briefe der Begründerin des Internationalen Frauentages

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein
Westendstraße 19
80339 München

Zeit

09.03.2024, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Parteien- / Bewegungsgeschichte

Zugeordnete Dateien

Im Rahmen des Internationalen Frauentages wird Jörn Schütrumpf den neuen Band 2 der Gesammelten Briefe Clara Zetkins vorstellen.

Aus dem Klappentext:

«Der Erste Weltkrieg wälzte in Europa nicht nur Staaten und Gesellschaften grundlegend um, sondern auch das Leben der 1857 geborenen sozialistischen Vorkämpferin für eine Emanzipation der Frauen, Clara Zetkin. Sie verlor ihren zweiten Ehemann und einige ihre engsten Freunde: Rosa Luxemburg, Franz Mehring, Leo Jogiches und Karl Liebknecht – außerdem die Frauenzeitschrift »Die Gleichheit«, die sie 25 Jahre lang geleitet hatte, und ihre Mitgliedschaft in der SPD, der sie seit 1878 angehörte. Zudem begann sie zu erblinden; die Gebrechlichkeit fesselte sie immer häufiger ans Bett.

Ihre Entscheidung, nach der Ermordung von Rosa Luxemburg 1919 von der USPD zur KPD zu wechseln, ließ sie einerseits mit ihrem Vorsatz brechen, neben SPD und USPD keine dritte Arbeiterpartei zu goutieren, gestattete ihr aber andererseits – zumindest vorerst –, ihren politischen Auffassungen treu und mit den in Sowjetrussland herrschenden Bolschewiki in kritischer Solidarität verbunden zu bleiben.

Da jedoch die Bolschewiki mit ihrer Herrschaft die sozialistische Idee international immer weiter diskreditierten, entschied sich Clara Zetkin, von dieser Idee zu retten, was – vielleicht – noch zu retten war: Sie wollte die Bolschewiki mäßigen. Dafür war sie sogar bereit, einen Teil ihrer Auffassungen zurückzustellen, zumindest zeitweilig. Dieser ab Sommer 1921 unternommene Versuch der Clara Zetkin geriet zur Tragödie ihres Lebens: Sie ließ sich benutzen – ohne im Gegenzug etwas Nachhaltiges bewirken zu können.

In die Frühzeit der Kommunistischen Internationale gewähren die Briefe, die Clara Zetkin zwischen Anfang 1919 und Ende 1923 schrieb, bisher unbekannte und oft sehr überraschende Einblicke.»

Zu den Autor*innen:

Marga Voigt, geb. 1953, ist Slawistin und Bibliothekarin. Bis 1990 war sie Leiterin der Russischen Bibliothek im Zentralen Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft, heute ist sie in der politischen Bildung aktiv.

Jörn Schütrumpf, geb. 1956, ist Historiker und Publizist. Bis 2017 war er Geschäftsführer des Karl Dietz Verlags Berlin und anschließend bis 2022 Leiter der Fokusstelle Rosa Luxemburg der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Eine Veranstaltung des Kurt-Eisner-Vereins.

Standort

Kontakt

Dr. Julia Killet

Referentin für historisch biografisches Lernen, Rosa-Luxemburg-Stiftung