6. Juni 2021 Diskussion/Vortrag Geschichte machen? Rosa Luxemburg und die Revolution

Gespräch im Rahmen der Theo-Bergmann-Lectures 2021

Information

Veranstaltungsort

Livestream und digitale Diskussion

Zeit

06.06.2021, 17:00 - 19:00 Uhr

Themenbereiche

Parteien- / Bewegungsgeschichte, Rosa Luxemburg, Arbeit / Gewerkschaften, Soziale Bewegungen / Organisierung, Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse, Rosa150

Zugeordnete Dateien

Geschichte machen? Rosa Luxemburg und die Revolution

Zugangslink zur Online-Diskussion via «Zoom»: https://us02web.zoom.us/j/86040064759; Konferenz-ID: 860 4006 4759 (Nachfargen und Beiträge im Chat möglich)
Paralleler Livestream auf: www.facebook.com/RLSBW/live (Nachfragen als Kommentare möglich)

Gespräch & Diskussion mit Jörn Schütrumpf (Fokusstelle Rosa Luxemburg der RLS) & Holger Politt (Leiter des Büro Warschau der RLS)

Theodor Bergmann Lectures 2021: Auch in diesem Jahr können wir die Lectures nur in reduzierter Form und digital anbieten. Aus Anlass des 150. Geburtstags von Rosa Luxemburg möchten wir kritisch ihr Konzept diskutieren, das darauf abzielte, bei den Unterdrückten, Ausgebeuteten und Verachteten Lernprozesse zu befördern, die sie zu eigenständigem Handeln befähigen.

Die Tätigkeit in den Parlamenten durch «Aktivitäten der Massen» anzutreiben als auch zu kontrollieren – das war für Rosa Luxemburg eine wesentliche Voraussetzung für eine linke Politik, die sich in Entscheidungssituationen fähig zeigt, richtungsverändernd einzugreifen, nicht zuletzt beim Beginn von Kriegen oder in Revolutionen. Die erste russische Revolution von 1905/06 wurde für Rosa Luxemburg zu einem Lernfeld, auf dem sie in Polen selbst aktiv eingriff. Die neuen Kampfformen, die diese Revolution hervorbrachte: die Räte und der politische Massenstreik, griff sie auf. Den politischen Massenstreik stellte sie fortan in der internationalen Sozialdemokratie immer wieder zur Diskussion – ohne Erfolg. Aktive Teilnahme am politischen Leben war für Rosa Luxemburg Voraussetzung einer sozialen und demokratischen Transformation. Nur durch bewusstes Handeln der Massen – und nicht durch das eines «Stellvertreters» wie einer Partei – konnten für Rosa Luxemburg Bedingungen geschaffen werden, die eine Emanzipation von allen Verhältnissen ermöglichen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist (Marx). Von diesem Standpunkt aus ist auch ihre Kritik am Handeln der Bolschewiki nach der Übernahme der Macht im Oktober 1917 zu verstehen, ihr Beharren auf einer freien Diskussionskultur als Voraussetzung der Selbstaufklärung der Arbeiterklasse. Die Frage stellt sich, ob diese Hoffnung Rosa Luxemburgs auf Lernprozesse der Massen zur Niederlage der radikalen Linken in der Novemberrevolution beigetragen hat?

Darüber diskutieren:
Dr. Jörn Schütrumpf, Leiter der Focusstelle Rosa Luxemburg bei der RLS und Autor wichtiger Arbeiten zu Rosa Luxemburg sowie zur Novemberrevolution.
Dr. Holger Politt, Leiter des Warschauer Büros der RLS und Herausgeber der bisher noch wenig rezipierten polnischen Schriften Rosa Luxemburgs, u. a. zur Nationalitätenfrage.
Moderation: Erhard Korn, Vorsitzender der RLS Baden-Württemberg.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090