Die Ausstellung «Alltag im Krieg» des syrischen Fotografen Hosam Katan (*1994, Aleppo) führt uns die Zivilbevölkerung des Ostteils von Aleppo vor Augen, die ihren Alltag inmitten des Kriegs mit Beharrlichkeit und Erfindungsreichtum meistert. Die Bilder aus der Heimatstadt des Fotografen entstanden zwischen 2013 und 2015 und zeigen Momentaufnahmen der zwiespältigen und kontrastierenden Erfahrungen und Emotionen dieser Menschen. Väter, die den Tod ihrer Kinder beweinen. Ein Mann, der streunende Katzen füttert. Jugendliche beim Baden in Bombentrichtern, gefüllt mit Regenwasser. Wut, Freude, Trauer, Mut, Verzweiflung, Entschlossenheit, Solidarität, Widerstand, Aufregung – all diese Gefühle können sich im Krieg von einer Sekunde zur nächsten ändern.
Hosam Katan begann bereits mit 18 Jahren als Fotograf für das Aleppo Media Center zu arbeiten. Kurze Zeit später verbreiteten sich seine Aufnahmen über die Agentur Reuters und wurden in zahlreichen internationalen Magazinen publiziert. Er verließ Syrien Ende 2015 über die Türkei und kam als Geflüchteter nach Deutschland, wo er an der Hochschule Hannover Fotojournalismus studiert. Seine Arbeit wurde unter anderem mit dem Ian Parry Special Award 2014 und dem Ian Parry Award 2015, dem Andrei Stenin International Press Photo Contest 2015, dem Nannen-Sonderpreis, einem Sonderpreis für Fotografie der Deutsche Börse Photography Foundation, dem PX3 Prix de la Photographie Paris 2017 und dem Felix Schoeller Photo Award 2017 ausgezeichnet. Er war für den Bayeux-Calvados Award für Kriegsberichterstatter 2016 nominiert und ist auf der Shortlist des Meitar Photo Award 2017.
Die Ausstellungseröffnung am 19. März 2019 um 18 Uhr im Foyer von FMP1 wird in Anwesenheit des Fotografen stattfinden (Dt/Engl). Die Ausstellung wird für einen Monat lang bis zum 18. April 2019 dort zu sehen sein.
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Ulrike Lauerhaß
Referentin und Projektmanagerin Syrien, Iran, Libanon, Irak, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: ulrike.lauerhass@rosalux.org
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