Selbstfürsorge [meist Selfcare] wird nach gesellschaftlich verbreiteter Vorstellung als Praxis verkauft, in der sich einzelne Menschen um sich selbst kümmern sollen. In Anbetracht unterschiedlich verteilter Voraussetzungen, Zugänge und Ressourcen haben viele zivilgesellschaftlich engagierte Menschen berechtigte Widerstände etwas Gutes für sich selbst zu tun. Oder schlichtweg keine Zeit aufgrund der vielen Missstände. Allerdings haben Erholung und Selbstzuwendung einen hohen subversiven Wert auch für unser Engagement. Hierdurch können bestehende dysfunktionale Muster in uns selbst und unseren Gruppen aufgedeckt und schrittweise angegangen werden. Gesellschaftliche Perspektiven müssen bei der Selbst- und Gruppenfürsorge mitgedacht werden.
Im Seminar nehmen wir uns Zeit, einen kritischen Überblick über das Thema Selbst- und Gruppenfürsorge zu gewinnen und Denkansätze hierzu kennenzulernen. Weiterhin werden wir uns praktisch unseren Einstellungen, Denk- und Verhaltensmustern zuwenden, um langfristig aktiv engagiert zu bleiben. Wir fragen: Welche Bedeutung hat kritische Selbstfürsorge für unser Engagement? Wie kann Gruppenfürsorge umgesetzt werden? So werden wir Methoden der Selbst- und Gruppenfürsorge ausprobieren, sowie diese mit unserem politischen Engagement verknüpfen.
Seminarleiter*innen:
Mariola Thomassen: M. Sc. Psychologie, Gründungsmitglied des Arbeitskreis „Burnout und psychische Belastung in politischen Gruppen“, Beratung in Emotionaler erster Hilfe für Aktivisten*innen, hält seit 2015 Workshops zum Thema
Nele Jaschke: Gründungsmitglied des Arbeitskreis „Burnout und psychische Belastung in politischen Gruppen“, gibt Beratungen für Einzelpersonen und hält Workshops für Gruppen zum Thema. Mehr Infos unter: https://www.somaticslab.org/burnout-und-resilienz
Die Veranstaltung findet digital via Zoom statt. Hinweise zur Datenverarbeitung unter https://www.rosalux.de/dsgvo-zoom. Anmeldung bis 23.6.2022 unter: bildungswoche@rosalux.org
Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei.
Wir bemühen uns, unser Angebot möglichst barrierearm zu gestalten. Bitte meldet uns bei der Anmeldung Eure Bedürfnisse hinsichtlich Barrierefreiheit. Wir versuchen, so viel wie möglich umzusetzen.
Dieser Workshop ist Teil der emanzipatorischen Bildungstage „Yes WE care - Politisch handlungsfähig sein und bleiben!“, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen im Juni in Niedersachsen durchführen.Kontakt
Ramona Hering
Referentin für Kritische Politische Bildung, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: ramona.hering@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310417