Isaac Steinberg (1888-1957) gehörte zur Partei der linken Sozialrevolutionäre in Russland und beteiligte sich als deren Vertreter 1917/18 an der bolschewistischen Regierung, die er jedoch aus Protest gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe und gegen den Friedensvertrag von Brest-Litowsk verließ. So wurde er zu einem Kritiker der Herrschaft der Bolschewiki aus einer sozialrevolutionären Position heraus. Seine theoretischen Schriften kreisen darum, dass es in einer Revolution ein Prinzip von revolutionärer Gewaltenteilung braucht, die das Individuum und die Gesellschaft vor willkürlichen Zugriffen schützt und eine demokratische Vermittlung ermöglicht.
Seine Überlegungen sind für heutige linke Strategiedebatten sehr fruchtbar: Sie erkennen die Notwendigkeit eines revolutionären Bruchs an und nehmen sich dabei den Schwierigkeiten an, die für ein linkes Projekt daraus folgen. Die Idee für das Seminar ist aus den Diskussionen des Kantine-Festivals in Chemnitz im August 2023 entstanden.
Hendrik Wallat hat eine politische Biografie Isaak Steinbergs vorgelegt (Oktoberrevolution oder Bolschewismus. Studien zu Leben und Werk von Isaak N. Steinberg).
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Kunst, Spektakel & Revolution“. Weitere Infos: http://spektakel.org
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