Am 11. September jährt sich der Putsch in Chile zum 50. Mal. Die Militärjunta unter Führung des Generals Pinochet setzte die demokratisch gewählte Regierung Salvador Allendes ab, löste das Parlament auf und errichtete eine der blutigsten Diktaturen in der Geschichte Lateinamerikas. Zehntausende Gegner*innen der Putschisten wurden verschleppt, gefoltert und ermordet. Zehntausende flohen ins Ausland, auch nach West- und Ostdeutschland, darunter die junge Studentin Michelle Bachelet, der die Flucht über Australien in die DDR gelang. Bachelet studierte in Leipzig und Berlin. 1979 kehrte sie in ihr Heimatland zurück, arbeitete als Kinderärztin und engagierte sich für die Wiederherstellung der Demokratie. 2006 wurde sie zur ersten Präsidentin in der Geschichte Chiles gewählt. Nach zwei Amtszeiten fungierte sie zuletzt von 2018 bis 2022 als UN-Hochkommissarin für Menschenrechte.
Im Gespräch mit Marion Brasch (Radio Eins) berichtet Michelle Bachelet über ihr bewegtes politisches Leben, den Putsch vor 50 Jahren sowie ihre Exilerfahrungen in der DDR. Eingeleitet wird das Gespräch mit einem Vortrag der Historikerin Caroline Moine über die vielfältigen Solidaritätsbewegungen in Ost und West mit den von der Diktatur verfolgten Chilen*innen.
Programm
15 Uhr, Begrüßung:
Martin Schulz, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung
Heinz Bierbaum, Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung
15:15 Uhr, Vortrag:
Der Putsch in Chile vor 50 Jahren: Solidaritätsbewegungen und Exil in Ost und West
Prof. Dr. Caroline Moine, Universität Paris-Saclay
15:35 Uhr, Gespräch mit Michelle Bachelet, Partido Socialista de Chile, ehem. Präsidentin von Chile
Moderation: Marion Brasch, Schriftstellerin und Journalistin
17 Uhr, Ausklang und Empfang
Eine gemeinsame Veranstaltung des Archivs der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt und wird simultan ins Spanische übersetzt.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 25.9.2023 per Mail an public.history@fes.de
Standort
Kontakt
Dr. Uwe Sonnenberg
Referent für Zeitgeschichte und Geschichtspolitik, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: uwe.sonnenberg@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310 425