8. September 2023 Diskussion/Vortrag Rassenmutter und Rebellin

Hexenbilder in der Moderne zwischen völkischer Bewegung, Feminismus und Neopaganismus

Information

Veranstaltungsort

Obermühle Steudnitz
Bachstraße 1
07774 Dornburg-Camburg

Zeit

08.09.2023, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse

Zugeordnete Dateien

Millionen weise Frauen, Heilerinnen und Hebammen wurden im Mittelalter von der Kirche grausam verfolgt und als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt“ – so lautet eine noch heute verbreitete Erzählung, die die geschichtswissenschaftliche Hexenforschung jedoch längst widerlegt hat. Umso interessanter ist die Frage, wann und in welchen historischen Kontexten dieser populäre Mythos entstanden ist und warum er sich bis heute nahezu ungebrochen erhalten hat.

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Entstehung, Geschichte und dem Fortleben des modernen Hexenmythos und zeigt, wie das Thema der Hexenprozesse seit dem frühen 19. Jahrhundert immer wieder von verschiedenen politischen und religiösen Gruppen aufgegriffen und für eigene Zwecke verwendet worden ist: Von der völkischen Bewegung im frühen 20. Jahrhundert bis in den heutigen Rechtsextremismus, von der Lebensreform bis zu den Neuen Sozialen und Religiösen Bewegungen der 1970er Jahre, von der Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in den heutigen Feminismus.

Dr. Felix Wiedemann ist Privatdozent für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut (FMI) der Universität Berlin.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der SoLawi Pippi Pflanzstrumpf e.V.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

Telefon: 0361 5504115