9. April 2024 Seminar Karl Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie

Neuer Lesekreis mit Joachim Bischoff

Information

Veranstaltungsort

LAB am Hansaplatz
Hansaplatz 10
20099 Hamburg

Zeit

09.04.2024, 18:30 - 20:30 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Arbeit / Gewerkschaften, Commons / Soziale Infrastruktur, Demokratischer Sozialismus, Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse, Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Karl Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie
Ein wichtiges Werk von Marx ist sein Maschinenfragment. Canva

Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie hat mit den spezifischen Formen des Reichtums zu tun. In Anknüpfung an seine Analysen geht es heute vor allem darum, einen zentralen Aspekt der Transformation der bürgerlichen Gesellschaft nachzuvollziehen: die Schaffung von viel »disposable time« nicht nur als freie Zeit für Einige, sondern als Schaffung von Nicht-Arbeitszeit für Alle.

Die letzte Entwicklung der auf dem Wert beruhenden Produktion ist nicht mehr Diebstahl an fremder Arbeitszeit, sondern »disposable time« wird zum neuen Maß des Reichtums. Die wirkliche Ökonomie besteht in Ersparung von Arbeitszeit. Es geht keineswegs um das Entsagen von Genuss oder Verzicht, sondern um die Dimensionen der Entwicklung der Produktivkräfte der gesellschaftlichen Arbeit. Dieser Aspekt strukturiert die Argumentation von Marx in dem Text »Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie« (abgedruckt in Band 42 der Marx-Engels-Werke). »Die Natur baut keine Maschinen, keine Lokomotiven… Sie sind Produkte der menschlichen Industrie; natürliches Material, verwandelt in Organe des menschlichen Willens über die Natur oder seiner Betätigung in der Natur… Die Entwicklung des capital fixe zeigt an, bis zu welchem Grade das allgemeine gesellschaftliche Wissen, Knowledge zur unmittelbaren Produktivkraft geworden ist und daher die Bedingungen des gesellschaftlichen Lebensprozesses selbst unter die Kontrolle des general intellect gekommen und ihm umgeschaffen sind.« (MEW 42, S. 602)

Der neue Lesekreis findet ab dem 09.04.2024 jeweils jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat (gleiche Zeit und Ort, s. o.) statt. Seit 2015 werden dort mit Joachim Bischoff verschiedene Marx-Grundlagen sowie aktuelle Texte zu Fragen des Sozialismus behandelt und einige Personen sind seit der Anfangszeit dabei. Insofern schadet ein wenig Vorwissen zu Marx nicht und kann förderlich sein, um schneller in die Diskussion einsteigen zu können.

Wir wollen uns mit dem sogenannten Maschinenfragment oder Automationskapitel befassen, mit der Überschrift »[Fixes Kapital und Entwicklung der Produktivkräfte der Gesellschaft]« (S. 590–609), einem Unterabschnitt des »Kapitel vom Kapital« in den »Grundrissen von Marx. Wir beginnen die Aneignung des Textes und von Marx’ Argumentation mit der zuvor formulierten These: »in der bürgerlichen Gesellschaft steht der Arbeiter z.B. rein objektlos, subjektiv da; aber die Sache, die ihm gegenüber steht, ist das wahre Gemeinwesen nun geworden, das er zu verspeisen sucht und von dem der verspeist wird.« (S. 404) Nach dem Einstieg über die Begriffsbestimmung des Kapitals stoßen wir dann auf den Abschnitt »[Kreislauf des Kapitals]« (S. 421ff.) und folgen schließlich der Argumentation bis zum »Dritten Abschnitt, Das Kapital als Frucht bringend. Zins Profit, (Produktionskosten etc.)« (S. 637–669)

Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte das oben stehende Anmeldeformular ausfüllen und an anmeldung@rls-hamburg.de senden.

Gefördert mit Mitteln der Landeszentrale für politsche Bildung Hamburg.

 

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Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg

Telefon: 040 28003705