17. Februar 2020 Ausstellung/Kultur „Schicksal Treuhand – Treuhand Schicksale“

Verlängerung bis Mitte März

Information

Veranstaltungsort

Societät Rostock maritim (ehem. Schifffahrtsmuseum)
August-Bebel-Str.1
18055 Rostock

Zeit

17.02.2020, 10:00 - 13.03.2020, 10:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte

Zugeordnete Dateien

„Schicksal Treuhand – Treuhand Schicksale“

Bisher haben in Rostock über 1100 Menschen die Ausstellung gesehen. Auf Grund des großen Interesses und einem glücklichen Umstandes können wir den Ausstellungszeitraum bis Mitte März verlängern. Nutzen sie die Gelegenheit...

Die Wanderausstellung ist vom 28. Januar bis zum 14. Februar in Rostock zu sehen. Vom 28.1. bis 2.2. im Rathaus Rostock, danach ziehen wir um und sind vom 4.2. bis 14.2. in der Societät Rostock maritim zu sehen.

Zur Eröffnung am 28. Januar 18 Uhr laden wir herzlich zur Teilnahme in das Rathaus Rostock ein. Es sprechen Dagmar Enkelmann (Vorstandsvorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung), Christa Luft (Wirtschaftsministerin in der Modrow Regierung) und Reinhard Knisch (ehem. Betriebsratsvorsitzender des Fischereikombinat und DGB Vertreter im regionalen Treuhandausschuss, heute Bürgerschaftsmitglied der Grünen in Rostock). Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Michael Herms (Vorstandsmitglied Rosa-Luxemburg-Stiftung MV).

Die Treuhandpolitik brach 1990 wie ein Schicksalsschlag über die Ostdeutschen herein. Waren sie im Herbst 1989 selbstbewusst für Freiheit und Demokratie auf die Straßen gegangen, nahm ihr Leben nun eine ungewollte Wendung. 

9.000 volkseigene Betriebe mit insgesamt 4,1 Millionen Arbeitsplätzen sollte die Treuhandanstalt innerhalb kürzester Zeit «markttauglich» machen. Die Betriebe wurden privatisiert oder liquidiert. Millionen Menschen wurden arbeitslos. Wie erging es den Menschen dabei? Wie gingen sie mit dieser «Schocktherapie» um? Wie verarbeiteten sie die biografischen Brüche? 

Davon erzählt die Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sie gibt einen Einblick in die Vielzahl der Lebenswege. Die 13 ausgewählten Branchen und Betriebe stehen exemplarisch für die ostdeutsche Wirtschaft. Die meisten ostdeutschen Familien waren vom Wirken der Treuhandpolitik betroffen, ihr ausgeliefert. Sie erlebten die Treuhandanstalt als Schicksalsmacht.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lässt in der von Rohnstock-Biografien kuratierten Ausstellung Zeitzeug*innen zu Wort kommen, deren Lebensgeschichte durch das Agieren der Treuhandanstalt unmittelbar beeinflusst wurde. Sie waren zur Wendezeit beispielsweise Schlosser auf der Neptunwerft Rostock, Kranführerin im Stahlwerk Riesa, Maurer im Chemiekombinat Buna, Kumpel im Kaliwerk Bischofferode oder Fernsehelektronikerin in Oberschöneweide oder Sicherheitsinspektor im Braunkohlenkombinat Lauchhammer.

Als lebensgroße Porträts treten sie den Besucher*innen in der Ausstellung buchstäblich auf Augenhöhe gegenüber und berichten von ihren Erfahrungen. Über QR-Code können kurze Sequenzen aus ihren Erzählungen angehört werden, in denen sich die damalige Stimmungslage auch heute noch widerspiegelt.

Mehr zur Ausstellung: https://www.rosalux.de/dossiers/1989-aufbruch-ins-ungewisse/schicksal-treuhand-treuhand-schicksale/

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: (0)381 4900450