Cheikh Anta Diop (19231986) gilt in Senegal und darüber hinaus in ganz Afrika als Universalgelehrter, der einen wichtigen Beitrag für ein afrikanisches Selbstbewusstsein in einer durch neokoloniale und noch immer rassistische Stereotype gekennzeichneten Welt geleistet hat. Außerhalb Afrikas hat er sich einen Namen vor allem als Historiker, Physiker und Kulturtheoretiker gemacht. Wegen einiger kühner Thesen ist er als Ägyptologe besonders umstritten. Aimé Césaire (19132008) ist vor allem als Dichter und durch seine Rede "Über den Kolonialismus" bekannt. Weniger bekannt ist er als kommunistischer Politiker, der ohne seine Überzeugungen aufzugeben 1956 in einem Brief an Maurice Thorez (19001964) seinen Austritt aus der Französischen Kommunistischen Partei begründete. Frantz Fanon (19251961) gilt als radikaler Vordenker des Antikolonialismus.
Eine internationalistische Linke sollte gute Gründe haben, sich noch heute in Theorie und praktischer Politik mit diesen Denkern zu beschäftigen. Dabei geht es nicht um den Beweis, dass in Europa entstandene Theorien auch außerhalb der westlichen Welt Geltung besitzen, sondern andersherum: Kritisches, auch marxistisch zu bezeichnendes, Denken ist auch außerhalb Europas entstanden und kann noch heute wesentlich zum besseren Verständnis kapitalistischer Entwicklung einzelner westlicher Länder und internationaler Konflikte beitragen.
Referent: Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Afrikawissenschaftler und Philosoph, er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V.)
Moderation: Dr. Frank Engster
Helle Panke e.V. Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin
Kosten: 2,00 Euro
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