Leistungsverdichtung und digitale Fremdbestimmung

Die "Digitalisierung von Arbeit" ist in aller Munde aber was ist das eigentlich? Ausgehend von den betriebswirtschaftlichen Rationalitäten hinter der aktuellen Welle der Digitalisierung von Arbeit analysiert Adrian Mengay die Entstehung des Dispositivs einer Regierung der Qualität. Er zeichnet nach, wie das Qualitätsmanagement totalitär werden konnte und wie sich die damit einhergehende Aneignung und Standardisierung des Wissens und der Arbeit auf arbeitende Menschen auswirkt. Die Logiken einer immer effizienteren Produktion und einer euphemistisch beschriebenen "Reduzierung von Verschwendung" und die damit verbundenen Nachteile und Angriffe auf abhängig Beschäftigte verfolgt er in die Herausbildung von Ganzheitlichen Produktionssystemen, Lean Production und Digitalisierung von Arbeit und stellt seine Kritik der digitalen Arbeit und des damit verbundenen neoliberalen Projekts der Umgestaltung der Gesellschaft und der Aneignung von Arbeit im 21. Jahrhundert vor.

Referent: Dr. Adrian Mengay ist Diplom-Kaufmann und Philosoph. Nach Stationen in der internationalen Zusammenarbeit und im Consulting war er bis 2014 Business Development Manager in Südamerika mit Bezug zu Lean Production und Ganzheitlichen Produktionssystemen. Seit 2015 berät er Betriebs- und Personalräte zu wirtschaftlichen Angelegenheiten und Umstrukturierungen als Partner bei der FORBA (Forschungs- und Beratungsstelle für betriebliche Arbeitnehmerfragen) in Berlin. Er forscht kritisch zu Fragen von Digitalisierung, Produktionssystemen und agiler Arbeit. 2023 erschien sein Buch Zur Entwicklung von Qualitätsmanagement, Lean Production und Digitalisierung von Arbeit

Moderation: Dr. Frank Engster

Helle Panke e.V. Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Kosten: 2,00 Euro