"Wir sind der Staat! Warum Volk sein nicht genügt" ist der Titel des neuesten Werkes der Autorin. In der Ankündigung des Rowohlt-Verlages heißt es hierzu: „Daniela Dahn deckt tiefgreifende Blockaden auf, die den Staat daran hindern, die Dauerkrise zu lösen und sich in Freiheit weiterzuentwickeln – in ein Gemeinwesen, dessen Gesetze das Wohl aller in den Vordergrund stellen und nicht das Privateigentum, in dem die Allmacht der Parteien beendet wird. Einen Staat, der nicht mehr herrscht, wo er dienen sollte, und in dem die Bürger ihre wichtigen Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen. Und sie macht konkrete Vorschläge, wie wir dahin gelangen können – in Deutschland, Europa und, wer weiß, darüber hinaus.“
"Für einen kurzen Moment hatten die Revolutionäre in Ost-Europa die Macht in den Händen: 'Beliebtestes Möbel in Polen, CSSR, Ungarn, Bulgarien und der DDR wurden die Runden Tische', ist im Buch zu lesen. Und weil diese höchst demokratische Machtausübung - in der DDR gab es diese Tische von der kleinsten Gemeinde bis zum zentralen Tisch in Berlin - ein Modell für morgen sein könnte, sucht und findet Daniela Dahn bei Hannah Arendt, in deren Buch Über die Revolutionen, einen Hinweis: Das Rätesystem, so Arendt, sei 'die künftige Staatsform'. Mit diesem Rat ausgestattet, sucht die Autorin die versunkene Bayerische Räterepublik auf, stattet Lenin ein Besuch ab und will auch den Rat der Kronstädter Matrosen nicht ausschlagen. Und auf den möglichen Einwand, das sei doch alles längst vergangen, erwidert sie den denkwürdigen Satz: 'Zukunft ist zu Ende gebrachte Geschichte.'"
Aus einer Rezension von U. Gellermann