Die Euro-Krise scheint überstanden. Mehr noch: «Die Krise hat Europa gestärkt», so Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im April 2013. An den Finanzmärkten ist Ruhe eingekehrt. Die Haushaltsdefizite der Staaten sind drastisch gesunken, die Wirtschaft wächst. Alles wieder normal? Nicht ganz. Denn erstens ist die Lage in vielen Staaten noch katastrophal: Arbeitslosigkeit und Schuldenstände liegen rekordhoch. Zweitens hat sich Europa durch die Krise stark verändert. Die EU kontrolliert nun die Staatsverschuldung und die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten. Daneben existiert ein Sicherheitsnetz für hochverschuldete Staaten in Form des Eurorettungsschirms ESM und den Garantien der Europäischen Zentralbank. Insgesamt lässt sich feststellen: Die Euro-Staaten haben an Souveränität eingebüßt und Machtbefugnisse an die Zentrale in Brüssel abgegeben. Ist dieses Arrangement haltbar? Kann es künftige Krisen verhindern?
Deutschland ist nicht nur die größte Ökonomie der Eurozone, sondern hat die Krise auch relativ gut durchstanden.Insbesondere die Bundesregierung war maßgeblich an der Festlegung und Durchsetzung der Anti-Krisen-Strategie beteiligt. Im Seminar soll geklärt werden: Welche Ziele verfolgte Deutschland dabei? Wemnützt diese Strategie? Und kann man überhaupt von einer einheitlichen «deutschen» Strategie sprechen?
Seminarreihe mit Stephan Kaufmann und Ingo Stützle
Moderation: Antonella Muzzupappa
Euro-Vision in der Krise Videodokumentation der Seminarreihe zum Grundkonzept der Euro-Konstruktion. |