Im August 2014 besetzte die Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) die irakische Region Sindschar (Şengal), die vor allem von Ezid_innen bewohnt wird. Zehntausende Menschen ergriffen die Flucht. Dabei gingen die IS-Milizen gezielt gegen ezidische Frauen vor und verschleppten mindestens 5.000 von ihnen.
Die Journalistin Nareen Shammo kündigte daraufhin ihren Job und setzt sich seither für die Befreiung der entführten Frauen ein. Sie hält Kontakt zu den Verschleppten, betreut deren Angehörigen und unterstützt die Verhandlungen mit dem IS zur Freilassung der Frauen. Nareen Shammo arbeitet dabei mit der US-amerikanischen Initiative für Eziden und dem Yazda Center zusammen. Sie dokumentieren die Verbrechen des IS an der ezidischen Bevölkerung im Irak und organisieren medizinische, psychologische und soziale Hilfe.
Das Engagement der irakischen Journalistin wurde im März mit dem Clara-Zetkin-Frauenpreis der Partei die LINKE gewürdigt. Nareen Shammo berichtet über ihre Arbeit und die aktuelle Situation vor Ort.
«Wir sind im Irak nicht sicher»
taz, 9. März 2015
Nareen Shammo verhandelt mit dem IS über die Freilassung jesidischer Frauen im Irak. Dafür wurde sie nun ausgezeichnet.
Verfolgung mit Tradition
Jungle World Nr. 51, 18. Dezember 2014
Die Verfolgung von ethnischen und religiösen Minderheiten im Irak hat nicht erst mit dem Feldzug des Islamischen Staats (IS) angefangen. Bereits unter der Diktatur Saddam Husseins wurde eine rücksichtslose Politik der demographischen Dominanz verfolgt. Ein Besuch wichtiger Orte des Yezidentums im Nordirak.
Facebook-Seite von Nareen Shammo
Interview mit Nareen Shammo in der Jungle World
BBC-Portrait über Nareen Shammo: