Die Diskussion über strukturellen Rassismus der Polizeibehörden bei den Ermittlungen zur NSU-Mordserie und die verhängnisvolle Beziehung zwischen Geheimdiensten und neonazistischen Strukturen durch sogenannte V-Leute ist bislang vorwiegend aus deutscher Perspektive geführt worden. Die Veranstaltungsreihe «Insight NSU» schließt diese Lücke und blickt nach Europa.
Derzeit bereitet die griechische Justiz ein Verfahren gegen die neofaschistische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) vor. Insgesamt 69 Parteimitgliedern wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben, um mit Überfällen, Schutzgelderpressungen und Morden ihre politischen Ziele zu erreichen. Offensichtlich gab es auch in Griechenland eine Zusammenarbeit zwischen staatlichen Behörden und Neofaschisten.
Mit dem Athener Rechtsanwalt und Nebenklagevertreter Thanasis Kampagiannis diskutiert der Kieler Rechtsanwalt und Nebenklagevertreter im NSU-Prozess, Alexander Hoffmann (RAV), über das Verfahren in München und den Prozess in Athen.
Moderation: Annika Eckel, Koordinierungsstelle Lichtenberg
Eine Veranstaltung in der Reihe «Insight NSU», organisiert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, vom Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) und von NSU Watch.
Kofinanziert von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Holtfort-Stiftung.
Englischsprachige Veranstaltung mit Simultanübersetzung.