Wir leben in einer Zeit, in der uns Medien mit jeglicher Art von Informationen in nicht mehr überschaubarer Menge zuschütten. Umso schwerer wird es zusehends, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen oder Lügen an den Pranger zu stellen. Im Rahmen einer Bildungsreise nach Russland wollten wir uns selbst Informationen beschaffen, Eindrücke und Erlebnisse sammeln und genau die Menschen, die angeblich unsere Feinde sind, kennen lernen. Statt dem täglich in unseren Medien neu aufgeblasenen Schreckgespenst „Putin und der neue russische Imperialismus“ standen bei der Reise zu den „Feinden“ Begegnungen mit der heutigen russischen Gesellschaft in möglichst unterschiedlichen Aspekten im Mittelpunkt. Menschen aus Deutschland trafen Menschen in der Russischen Föderation aus beruflichen oder gesellschaftlichen Gruppen verschiedener Generationen, erfuhren deren Biographien, Alltag, Wünsche und Lebensentwürfe sowie deren Sicht auf die sowjetisch-russische Geschichte und Politik.
Der Schwerpunkt unserer Reise lag dabei auf dem sogenannten „Zweiten Russland“, das wir repräsentativ für die gesamte Russische Föderation natürlich nur abseits der Metropolen finden konnten.
Wir reisten mit der Bahn und erfuhren so auch die unermessliche Weite dieses Landes. Während der Reise bot sich immer wieder Gelegenheit, Menschen kennenzulernen, ergänzend zum geplanten Ablauf wurden individuelle Erfahrungen gemacht. Durch die großen Entfernungen passierten wir unterschiedliche Klimazonen und konnten uns dabei selbst ein Bild über die Auswirkungen der daraus resultierenden unterschiedlichen Lebensbedingungen auf die Volkswirtschaft machen.
In allen Teilen dieser Bildungsreise war das Ziel: Sich selbst ein Bild machen! Und damit der täglichen, oft menschenverachtenden Desinformation gezielt begegnen.
Organisation und Reiseleitung für die 27 Reiseteilnehmer*innen lag in den Händen von Hannelore Philippi, (Foto rechts) Slavistin, Politikwissenschaftlerin und Russlandkennerin, mit einer langjährigen Erfahrung als Reisebetreuerin und Gisela Ruge, Peter Imandt Gesellschaft und Regionalmitarbeiterin der Rosa Luxemburg Stiftung Saarland.
Wir danken allen Teilnehmer*innen, die zu diesem Reisetagebuch beigetragen haben. Horst Büttner und Hans Ruge danken wir für die zahlreichen Fotos.
Bei unseren vielen Partnern vor Ort bedanken wir uns für ihre konkreten Reiseunterstützungen.
An dieser Stelle wollen wir Vladimir Fomenko von der RLS Moskau, Renat Karimow von der Gewerkschaft PTM, Sergey Kutyrev vom Reisebüro Territorija007 erwähnen. Olga Fedjaeva danken wir herzlich für die umfangreiche Organisation des Reiseprogramms im Omsker Oblast. Victor Dietz vom Deutschen Haus in Kazan, das Touristbüro Kazan und Andrey Krylov, Direktor der Kazaner Uni KFU haben wesentlich zu dem informativen Aufenthalt in der Stadt beigetragen. Anna Otschkina sei für die Organisation in Penza besonders hervorgehoben, unterstützt durch das Reisebüro Delfin und Taguir Abdrashitov, Direktor der Manufaktur Troika organisierten sie einen schönen Abschluss unserer Reise in Penza.