Die Geschichte und Gegenwart Berlins hat etliche Bezüge zu schweren Menschenrechtsverletzungen, aber auch zu deren Aufarbeitung: In Berlin kam am 18. Oktober 1945 das Internationale Militärgericht zusammen, das später in den Nürnberger Prozessen über die Verbrechen der Nationalsozialisten verhandelte. In Berlin feierten Überlebende und Betroffene der Diktatur von Augusto Pinochet dessen Verhaftung am 17. Oktober 1998 in London. Und im selben Jahr verfolgten Berliner Jurist*innen, Politiker*innen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen auch die Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs.
Anlässlich der Jahrestage dieser vielfältigen historischen Ereignisse luden die Fraktionen von DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus gemeinsam mit dem European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V. (FDCL) zur Diskussion.
Überlebende, Aktivist*innen und Jurist*innen aus Chile und Deutschland diskutierten, wie transnationale Gerechtigkeit gelingen kann und was noch zu tun bleibt.
Teilgenommen haben unter anderem:
- Dirk Behrendt, Berliner Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, Bündnis 90 / Die Grünen
- Sebastian Schlüsselburg, Rechtspolitischer Sprecher, Fraktion Die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus
- Naomi Roht-Arriaza, Rechtsprofessorin University of California und Autorin von «The Pinochet Effect: Transnational Justice in the Age of Human Rights»
- Angela Mudukuti, Expertin im Völkerstrafrecht, Wayamo Foundation (Berlin)
- Winfried Hempel, Rechtsanwalt und ehemaliger Bewohner der Colonia Dignidad
- Petra Schlagenhauf, Rechtsanwältin
- Wolfgang Kaleck, Rechtsanwalt und Generalsekretär des ECCHR
Gesprochen wurde Deutsch und Englisch und simultan gedolmetscht.
Die Veranstaltung wurde live gestreamt über den Facebook-Kanal des ECCHR, die Aufzeichnung des (unbearbeiteten) Streams kann hier angeschaut werden: