Im Rahmen des ersten MOViEMENT Film-Festivals in Athen wurde am 1. November 2019 der Film «Idrissa: Chronicle of an Ordinary Death» des Dokumentarfilm-Kollektivs Metromuster gezeigt. Der Film erzählt die Geschichte des 21-jährigen Idrissa Diallo, der unter bis heute ungeklärten Umständen in einem Abschiebegefängnis in Barcelona zu Tode kam. Der spanische Staat hat die Todesursache niemals ernsthaft untersucht, die Familie des Verstorbenen nicht über den Tod von Idrissa Diallo informiert und Idrissa in einem anonymen Grab in Barcelona beigesetzt. Mit weniger als einer Fotografie macht sich das Filmteam auf die Suche nach Aufklärung und Gerechtigkeit.
Dass der Tod von Idrissa ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck von institutionellem Rassismus ist, diskutierten im Anschluss an die Filmvorführung Regisseur Xavier Artigas, Nadine Saeed und Thomas Mwayemudza Ndindah von der Ouy Jalloh Initiative und der griechische Rechtsanwalt Vassilis Papastergiou.
Papastergiou eröffnet die Diskussion mit einem Bericht über Fälle von institutioneller Gewalt in Griechenland. Xavier Artigas schildert anschließend die Reise des Filmteams auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit und betonte dabei unter anderem die Bedeutung des Mediums Film als aktivistisches Mittel. Im Anschluss stellten Nadine Saeed und Thomas Mwayemuzda Ndindah dem Athener Publikum den seit 15 Jahren andauernden Kampf um Gerechtigkeit für Oury Jalloh vor, der in einer Polizeiwache in Dessau ermordet wurde.
Die Podiumsdiskussion wurde aufgezeichnet und mit deutschen Untertiteln versehen.