Die brasilianische Historikerin Anita Leocádia Prestes kommt nach Berlin, um am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, ihr neues Buch – eine biographische Annäherung an das Leben ihrer Mutter Olga Benario Prestes – vorzustellen. Ein Gespräch über die Bedeutung der Geschichte für antifaschistischen Widerstand in Gegenwart und Zukunft.
Anita Leocádia Prestes über Olga Benario Prestes
1936, vor 87 Jahren, wurde Anita Prestes als Tochter der Kommunistin und Antifaschistin Olga Benario Prestes und dem brasilianischen Revolutionär Luiz Carlos Prestes in Nazihaft in Berlin-Friedrichshain geboren.
Stream der Veranstaltung in deutscher Sprache: https://youtube.com/live/QXx-MSZJZBU?feature=share
Stream do evento em portugues:
https://youtube.com/live/o2Ric3uhXVw?feature=share
Mit der Campanha Prestes, einer internationalen Solidaritätskampagne für die Befreiung der politischen Gefangenen Olga Benario Prestes, ihrer Tochter Anita Leocádia und ihrer Genossin Elise Ewert erkämpften Anitas Großmutter und Tante väterlicherseits die Freilassung von Anita mit 14 Monaten. Bei ihnen wuchs Anita im mexikanischen Exil auf, bis sie 1945 nach Brasilien zurückkehrten. Olga Benario wurde ins KZ Ravensbrück verlegt, zu Zwangsarbeit verpflichtet und 1942 von den Nazis in Bernburg ermordet.
Anita interessierte sich für die Geschichte ihrer Mutter, die sie nie richtig kennengelernt hatte. Sie wurde selbst aktive Kommunistin und ging während der brasilianischen Diktatur ins sowjetische Exil. Sie studierte Chemie und später Geschichte und widmete ihr Interesse auch als Historikerin dem Leben ihrer revolutionären Eltern und dem Kampf gegen den Faschismus. Die Fähigkeit zum Widerstand und die Standhaftigkeit von Olga Benario ist das, was sie besonders an ihrer Mutter beeindruckt.
In ihrem neuen Buch «Olga Benario Prestes. Eine biografische Annäherung» schildert Anita Leocádia Prestes anhand neu zugänglicher Informationen aus dem Gestapo-Archiv, wie ihre Mutter, die Kommunistin Olga Benario, für ihre Ideale kämpfte.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Verbrecher Verlag, in Kooperation mit dem Literaturforum im Brechthaus.
Moderation: Caroline Kim.