In Mexiko sind kritische Journalist_innen unbequeme Personen, insbesondere wenn sie gegen das System anschreiben, welches auf Gewalt und Korruption aufbaut. Dabei führt die Verbindung zwischen staatlichen Institutionen und organisiertem Verbrechen immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen, die sich auch gegen Journalist_innen richten: elf ermordete Medienschaffende allein im vergangen Jahr. Aus manchen Regionen gelangen daher kaum verlässliche Informationen an die Öffentlichkeit.
Welche Folgen hat die Gewalt gegen kritische Journalist_innen für die mexikanische Gesellschaft? Und welche Rolle spielen unabhängige Medien, die mit zivilgesellschaftlichen Organisationen kooperieren? Gemeinsam mit einer der bekanntesten kritischen Stimmen Mexikos, der investigativen Journalistin Carmen Aristegui, und der Soziologin und Journalistin Marta Durán, diskutierten wir über die Situation von Medienschaffenden in Mexiko und mögliche Perspektiven. Beide Frauen wurden bereits mehrfach für ihre Arbeit und Engagement ausgezeichnet, und sind Diffamierung und Bedrohung ausgesetzt. Durch den Abend führten Torge Löding, Leiter des Auslandsbüros der RLS in Mexiko, und Jana Flörchinger, Autorin der Studie «Pressefreiheit in Mexiko: Kampf um ein Grundrecht».
Auf der facebook-Seite der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko wurde diese Abendveranstaltung als livestream gesendet und kann hier weiterhin angesehen werden.
Lesetipp
«Ich bin überzeugt, das Richtige zu tun»
Die Lateinamerika Nachrichten sprachen mit der investigativen mexikanischen Journalistin Carmen Aristegui über Pressefreiheit, die Folgen ihrer Entlassung und ihre neue Sendung.
Lateinamerika-Nachrichten, April 2017