Nachricht | Kultur / Medien - Kunst / Performance Neue Perspektiven für die Berliner Mitte!

Positionspapier der Hermann-Henselmann-Stiftung

 

Vorbemerkung

Das Nachdenken über die Zukunft der Berliner Mitte hat mit der vom Senat initiierten „Stadtdebatte“ einen neuen Bezugspunkt. Diese fokussiert räumlich auf den öffentlichen Stadtraum zwischen Alexanderplatz/Humboldt-Forum und Rathaus/Marienkirche und orientiert auf einen städtebaulichen Wettbewerb. Sowohl die Gebietsbegrenzung als auch ein explizit städtebaulicher Wettbewerb stellen Beschränkungen dar, die nach Auffassung der Hermann-Henselmann-Stiftung unbedingt zu überwinden sind, wenn die Stadtdebatte sinnvoll ausgerichtet werden soll.

Gebiets-Kulisse
Im Abgeordnetenhaus-Beschluss vom 14. Mai 2009 (DS 16/2110 und 16/2356) wird der Raum zwischen Alexanderplatz und Humboldt-Forum als „grüngeprägter öffentlicher Stadtraum“ bestimmt. Alle künftigen Nutzung in diesem Bereich werden den besonderen Charakter der Mitte Berlins prägen und müssen daraufhin abgestimmt werden, was in den umgebenden Innenstadt-Gebieten geschieht, insbesondere in den Aktivitäts-Zentren Alexanderplatz (Einzelhandel), Rathaus/Stadthaus (Politik/Öffentlichkeit), Spreeinsel (Museen / Kultur), Hackescher Markt (Dienstleistungen) mit z.T. auch intensiver touristischer Nutzung. Diese Zentren unterliegen den allgemeinen marktwirtschaftlichen Boden-Nutzungs-Spielregeln und Eigenlogiken, die auch in den zur Diskussion anstehenden Stadtraum hinein wirken. Diese müssen beachtet, notfalls sogar modifiziert werden, wenn sie tragende Nutzungen dieses öffentlichen Stadtraumes zu beeinträchtigen drohen. Insofern muss für diese „innere Mitte“ als Fokus der Stadtdebatte auch ein umgebender Referenz-Raum mit betrachtet werden („erweiterte Mitte“).

Wettbewerbs-Dimension
Mit der Stadtdebatte geht es um die Entwicklung der „ inneren Mitte“ in den kommenden Jahrzehnten und länger. Es geht darum, welche Rolle die Mitte einer großen Stadt wie Berlin für das Leben in ihr und für den Umgang mit ihr haben soll. Das bezieht sich auf die Anforderungen der zukünftigen Bewohner/innen, Besucher/innen, Nutzer/innen dieser Stadt an diese Mitte und die darin realisierbaren stadträumlichen Aktions- und Identifikationsmuster. Bedacht werden muss dieses unter den sich durchsetzenden Bedingungen weiterer Flexibilisierung und Deregulierung im Alltags- und Berufsleben. Diese werden die Stadtgesellschaft der Zukunft prägen und begründen die verstärkte Rückbesinnung auf „Stadt“ und ihre Mitte als Ort unmittelbarer Öffentlichkeit und Begegnung angesichts medialer Entgrenzungen im Alltag. Insofern müssen alle Wettbewerbs-Beiträge für die zukünftige Perspektive und Gestaltung dieses Stadtraums auch eine erkennbare und belastbare stadt- und kultursoziologische Dimension haben (interdisziplinäre Team-Verpflichtung).

Stadtdebatte

neuer Anlauf
Die Stadtdebatte zur Berliner Mitte ist nun auch formell eröffnet; sie soll in einen  Beschlussvorschlag an die Berliner Politik münden. Die Hermann-Henselmann-Stiftung beteiligt sich an dieser Debatte. Dabei sind wir der städtebaulichen Nachkriegsmoderne in besonderem Maße verpflichtet. Mit dieser erneuten Wortmeldung folgen wir den „Spielregeln“ der Stadtdebatte und befassen uns zunächst mit Rahmenbedingungen und Leitlinien des Dialogs sowie mit Nutzungsansprüchen an die Mitte. Im Lichte der Halbzeitbilanz der Stadtdebatte werden wir dann unsere Vorstellungen für den Ort präzisieren.

Kritik am Dialogverfahren
Die räumliche Beschränkung des Verfahrens auf den Stadtraum zwischen Alexanderplatz und Spree ist ein strategischer Grundfehler, weil damit bestehende Unzulänglichkeiten verschärft, fortgeschrieben und verfestigt werden. Der Raum ist keine Insel und kann nicht isoliert betrachtet werden. Der „grüngeprägte öffentliche Stadtraum“ ist als Teilraum der Gesamtstadt

  • eine Klammer zwischen Alexanderplatz und Spreeinsel;
  • ein Teilbereich der früheren „Altstadt“, die durch den früheren Festungsgürtel markiert wird;
  • ein Kernraum der alten Berliner Mitte auch im Verhältnis zur City-West;
  • ein Zukunftsraum einer wachsenden europäischen Metropole des 21. Jahrhunderts und ihrer Gesellschaft.

Beschworen wird die  „Ergebnisoffenheit“ des Verfahrens. Um jedoch nicht „Schwarm“-Mehrheiten ausgesetzt zu sein, z.B. den Fernsehturm oder das Rote Rathaus abzureißen, muss die Berliner Politik ebenso orientierende wie auch realistische Rahmenbedingungen für eine ergebnisorientierte Debatte formulieren: Was ist aus Sicht der Stadt und für die ganze, multizentrische Stadt unverzichtbar und erhaltenswert? Was kann und will die Stadt selbst an eigenen kommunalen Nutzungen und Ressourcen einbringen? In welchen Zeiträumen sind angesichts vielfältiger anderer Handlungsnotwendigkeiten Interventionen möglich? Welche Priorität hat das Vorhaben in der gesamten Stadtpolitik? Welche zeitlichen Meilensteine gilt es zu erreichen und warum und wie?
Indem dieses unklar bleibt, droht der Bürgerdialog zum folgenlosen Austausch divergierender Positionen zu werden.

Vor allem verkehrliche Fragen müssen neben funktionellen und gestalterischen beantwortet werden. Die Verkehrsbedeutung und Barrierewirkung der durchschneidenden Straßen, verstärkt durch neue Belastungen infolge des Umbaus der Grunerstraße, behindert Möglichkeiten eines zukunftsfähigen zentralen Raumes nachhaltig. Eine übergeordnete Verkehrsplanung mit dem Ziel der Verkehrsentlastung des Zentrums steht aus. Deren Zielorientierung und Realisierungsschritte sind substanzielle Voraussetzungen für die Stadtdebatte.

Die Situation der Berliner Mitte

Die Berliner Mitte im Berliner Stadtgefüge
Die Berliner Mitte ist mehr als der zur Debatte  gestellte Stadtraum. Schon ihr Gründungs-Kern reicht mit der alten Doppelstadt Berlin/Cölln weiter. Darüber hinaus hat sich bis ins beginnende 20. Jahrhundert die Berliner City vom Alexanderplatz bis zum Potsdamer Platz entwickelt. Als weitere Gebietskulisse kommt die tradierte Struktur der Stadtzentren hinzu, die sich über Jahrhunderte eigenständig entwickelt haben. Auf diesem Hintergrund geht es für die Berliner Mitte um eine eigene unverwechselbare Funktion und Gestalt.
„Mitte“ ist sehr unterschiedliches. Wie für jede Stadt europäischen Typs ist auch für Berlin die Mitte ein Ort besonderer Aussagekraft über das Gemeinwesen, den Charakter und die Entwicklungsrichtung der Stadt. Die Mitte ist das Gebiet besonders verdichteter vielfach geschichteter Entwicklung(s-Geschichte) der Stadt. Sie ist ein Durchgangs-/Kreuzungs-/Zielort zentraler Bewegungs-Achsen durch die Stadt(-Landschaft). Die Mitte ist der zentralste Ort der ganzen Stadt mit der Überlagerung verschiedener übergeordneter Funktionen mit ihren jeweiligen Einzugsgebieten und einzelnen Standorten (wie z.B.: Politik (Regierungsviertel), Kultur (Spreeinsel / Friedrichstadt), Kaufen (Alexanderplatz / Friedrichstraße), Dienstleistungen (Friedrichstadt / Hackescher Markt)) und höchster Attraktionskraft auf Besucher/innen.
Die Berliner Mitte ist der – auf jeden Fall geographisch, potenziell auch mental – zentrale Ort  unseres Gemeinwesens.

Ausgangslage in der Berliner Mitte
Die Berliner Mitte wird nicht als der zentrale Ort des Gemeinwesens Berlin wahrgenommen. Dessen institutioneller wie auch baulicher Fixpunkt jedoch, das Rote Rathaus, steht genau hier, in der „inneren Mitte“, wie zugleich der Fernsehturm in der ganzen Stadt als das allgemein anerkannte und identifizierende Stadtzeichen Berlins schlechthin auch von weither die „Mitte“ markiert.

Der Umbau der teils bürgerlichen, teils herrschaftlichen Stadt zur Residenz, später zur Reichs-und Wirtschafts-Metropole (Citybildung) und nach dem 2. Weltkrieg mit seinen Zerstörungen und der Teilung der Stadt dann zum Ost-Berliner Zentrum hat tiefgreifende Veränderungen der stadträumlichen Strukturen mit sich gebracht. Die damit verbundenen Erinnerungen hat Berlin in seiner ganzen neueren Geschichte wie überall in der Stadt besonders hier vernachlässigt. Speziell die Berliner Mitte bietet zu wenig Möglichkeiten, die historische Entwicklung des Raumes nachzuvollziehen und Anknüpfungspunkte für die Zukunft zu suchen. Mit der Marienkirche, dem Berliner Rathaus und dem Fernsehturm ist zwar ein großer historischer Bogen gespannt, viele der Spuren der Geschichte des Areals sind aber noch nicht erschlossen und öffentlich präsent.

Im Ergebnis der widerspruchsvollen geschichtlichen Entwicklung existieren in diesem Raum heute überwiegend öffentliche Eigentumsverhältnisse. Deren Entstehung infolge der  NS-Herrschaft (Enteignung jüdischen Eigentums) sowie der Kriegszerstörungen sind keine auf diesen Ort bezogene Besonderheit, sondern waren verbrecherischer „Normalfall“. Auch in der Nachkriegszeit war der staatliche Zugriff auf zentrale Orte in Berlin weit verbreitet: in  Ost-Berlin durch das Aufbau-Gesetz, in West-Berlin durch Grundstückszusammenlegung  über Bebauungspläne, wie z.B. beim Kulturforum. Die Eigentumsgeschichte der Berliner Mitte ist Teil ihrer Geschichte. In ihrer Komplexität kann sie eher im öffentlichen Raum als auf wiederbebauten privatisierten Grundstücken vermittelt werden.

Die Berliner Mitte weist gegenüber anderen Metropolen die zusätzliche Besonderheit auf, dass sie in ihrer „erweiterten“ Kulisse auch ein ausgeprägter Wohnort ist. Um diesen Vorteil weiterzuentwickeln, sind der hohe Wohnanteil, die vorhandene soziale Mischung und die Alltagstauglichkeit der Wohnbereiche zu erhalten und zu verbessern; auch ist die notwendige wohnungsnahe Infrastruktur in die Überlegungen zukünftiger Nutzungen einzubeziehen und die weitere Entwicklung des Tourismus auf die Vereinbarkeit mit dem Wohnort abzustimmen.

Die „innere Mitte“ leidet – zusätzlich zu jahrelanger Vernachlässigung, ständigen Baustellen und der ideellen Entwertung des Freiraums – darunter, eher Transit-Raum zu sein und nur noch sehr geringe eigene Attraktivität zu entfalten, um – mit thematischen Angeboten und  Aufenthaltsqualität – auch eigenständiger Zielort zu sein. Sie bietet aber im Ergebnis einen Stadtraum, der anstelle einer undifferenzierten Dichte eine eigentümliche räumliche Dimension bietet, die bei intelligenter Neuaneignung im Vergleich zu anderen Stadtzentren interessante Nutzungs- und Gestaltungsansätze erschließen kann.

Neue Perspektiven für die Berliner Mitte

Bedeutung der Berliner Mitte
Mit Blick auf die Berliner Stadt(raum-)Struktur  lassen sich für die “innere Mitte“ als dem zentralen öffentlichen Raum der Stadt folgende Bedeutungen diskutieren:

  • Begegnungs-Raum für das Gemeinwesen Berlin zum Treffen, Artikulieren, Informieren, Feiern, Protestieren und Erleben, insbesondere als Versammlungs-Raum für Stadtgesellschaft und-politik („wo Berlin zu sich selbst kommt“)(Treffpunkt  / Initiativen / Veranstaltungen) und als Vergewisserungs-Raum: „was (speziell) ist (unser) Berlin?“ (Identität) / „woher kommt Berlin?“ (Geschichte) / „wohin will Berlin?“ (Zukunft).
  • Verbindungs-Raum im City-Band zwischen dem (industriegeschichtlich / sozialistisch geprägten) Osten und dem (herrschaftlich / bürgerlich geprägten) Westen der Stadt, das sich seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhundert herausbildete und mit der Ost-Berliner Stadtplanung seine räumliche (jedoch nicht ausreichende funktionelle) Fortführung fand.
  • Erholungs- und Verweil-Raum der Anwohner/innen, Anlieger und Besucher/innen sowie touristischer Zielort mit aufbereitetem und erlebbarem historischen Informationsangebot.

Leitlinien für den Diskurs über die Berliner Mitte

Neue Sinnstiftung
Eine neue Sinnstiftung für  die Berliner Mitte ist unverzichtbar: sie muss nun für Gesamtberlin gültig sein und die neuen Urbanitäts-Bedürfnisse der Stadtgesellschaft reflektieren. Die Aneignung des Areals als der zentrale Zukunftsraum für die Stadt steht noch aus. Zukunftsraum der Stadt kann der Bereich nur sein, wenn er auch stärker ein Ort der Erinnerung an die Stadtgeschichte wird.

Charakter
Die „innere Mitte“ soll in erster Linie ein Ort des Gemeinwesens Berlin sein. Im Zusammenwirken von Begegnungs-/Verbindungs-/Erholungs-Raum soll sie Treffpunkt für die Stadt-Benutzer (Bürger/innen / Besucher/innen) und qualifizierter Aufenthaltsraum sein.
Am Ort des Gemeinwesens Berlin soll eine kommunikative Selbstvergewisserung der Stadtbürger/innen ermöglicht werden. Dazu muß hier zunächst, die historische Entwicklung des Bereichs erkennbar und begreifbar sein. Dafür empfehlen sich eine Präsentation stadthistorischer Sachverhalte als Spuren („Intarsien“, archäologische Fenster, Denkorte),  Informationsangebote, möglicherweise sogar ein „Museum des Ortes“. Für bestehende Baulichkeiten gilt Bestandschutz, insbesondere auch für die historischen Spuren unter der Oberfläche.

Am Ort des Gemeinwesens Berlin muss darüber hinaus eine Verständigung über die aktuellen Herausforderungen und zukünftigen Entwicklungen der Stadt möglich sein. Dafür bietet sich ein permanentes bürgerschaftliches „Stadtforum“ im spannungsvollen Gegenüber zum Ort der Exekutive, dem Berliner Rathaus als dem Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters, an. Um als Stadtforum arbeitsfähig zu sein, braucht es Arbeits- und Versammlungsräume und zentrale Informations-Möglichkeiten über die Stadt (Materialien / Stadtmodelle etc), unterstützt durch direkte Zugriffe auf die Angebote der Zentral- und Landes-Bibliothek, des Stadt-Museums, der „Berlin“-Abteilung im Humboldt-Forum  etc. („Satelliten“).  Es wäre denkbar, für eine räumliche Fassung  des Rathausplatzes gegenüber dem Rathaus in Richtung Karl-Liebknecht-Straße einen „Berlin-Pavillon“ vorzusehen, der alle diese Funktionen vereint.

Die Berliner Mitte  ist der  zentrale öffentliche Raum der Stadt. Er braucht starke städtische Institutionen. Rotes Rathaus, Stadthaus etc. müssen stärker für die Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar sein. Nachdem die Zentral- und Landesbibliothek nicht mehr im Humboldt-Forum vertreten sein wird, sollte geprüft werden, ob die notwendige Weiterentwicklung dieses größten kommunalen Wissensspeichers Deutschlands nicht doch mit diesem zentralen öffentlichen Stadtraum verbunden werden sollte.

Gestaltungs-Kriterien
Orientierend sind die Anforderungen an die Berliner Mitte: Die „innere Mitte“ ist als ein Öffentlicher Raum zu entwickeln. Dementsprechend darf dieser Stadtraum in Zukunft

  • keine Erweiterung der Einzelhandelskonzentration am Alexanderplatz,
  • keine Büroflächenkonzentration wie in der Friedrichsstadt und
  • kein Verfügungsareal für flächenhafte Quartiersbebauung sein.

Ein Neubau von Wohnungen an diesem Ort wäre unter den gegebenen Bedingungen nur als Luxuswohnungsbau denkbar, der noch dazu auf Kosten des öffentlichen Raums entstünde.

Voraussetzung für die bessere Vernetzung mit den angrenzenden Stadtteilen ist die Überwindbarkeit der Verkehrstrassen und die (Wiederherstellung der) Durchlässigkeit der großen Gebäuderiegel.

Für eine optimale Verbindung der Teil-Räume der „erweiterten Mitte“ sind die historischen Bewegungs-/Sicht-Achsen zu qualifizieren und dabei zugleich die Mittelachse der „inneren

Mitte“ als Rückgrat des Zentrumsbandes zu respektieren. Die “innere Mitte“ ist als barrierearmer / kontinuierlicher Bewegungs- und Erfahrungsraum der ganzen Berliner Mitte zu konzipieren.

Für die Stabilisierung als Öffentlicher Raum sind in diesem Areal der Berliner Mitte jegliche private Boden-Nutzungen ungeeignet und daher auszuschließen.

Für höchste Aufenthalts-Qualitäten gilt, dass sie mit entsprechenden Maßnahmen ebenso kontemplativ wie auch aktivierend und orientierend sein und mit Einrichtungen der Rekreation (Versorgung / Restauration etc.) unterstützt werden müssen.

In der weiteren Konzeption sollte insbesondere die Beziehung zur Spree und zum Humboldt-Forum gestärkt werden: “der“ Berliner Fluss muss räumlich in die „innere Mitte“ hineinwirken.

Zu den Bezugspunkten für die Gestaltung der Berliner Mitte zählen die raumprägenden Ränder an der Karl-Liebknecht- und Rathausstraße, das Ensemble aus „Behrens“-Bauten, Bahnhof und Hotel am Alexanderplatz sowie das neuerrichtete Humboldt-Forum. In den Raum wirken die zu Stadtzeichen gewordenen Solitäre der Marienkirche, des Rathauses, des Doms und des Fernsehturms. Der Neptun-Brunnen markiert den räumlichen und ideellen Mittelpunkt der „inneren Mitte“, er fokussiert die Kugel des Fernsehturms in den Stadtraum. An keinem anderen Ort hat der „Begas-Brunnen“ solche bürgerschaftliche Nähe entwickeln können wie am heutigen. Falls sich der Gedanke durchsetzen sollte, den Brunnen wieder auf den neu entstandenen, aber stark verkehrsbelasteten Schlossplatz zu setzen, brauchte es am bisherigen Ort ein Ersatzobjekt.