Nachricht | Afrika - Westafrika Afrikas Riesen mehr Bedeutung zuweisen

Die RLS Westafrika intensiviert ihre Arbeit in Nigeria.

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Seit etwas mehr als einem Jahr intensiviert das Büro der Rosa Luxemburg Stiftung (RLS) für Westafrika mit Sitz in Dakar seine Arbeit in Nigeria. Das westafrikanische Land ist mit 190 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste und nach dem Bruttoinlandsprodukt das wirtschaftsstärkste des Kontinents. Nigeria durchlief in den letzten Jahren durch den Verfall der Rohölpreise eine Wirtschaftskrise von der es sich nur langsam erholt. Korruption und Misswirtschaft behindern die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Im Nordosten des Landes dauert der Konflikt mit der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram an. Die Zivilbevölkerung lebt in diesen Teilen des Landes in andauernder Unsicherheit.

Nun in Abuja mit einer Mitarbeiterin, Angela Odah, vertreten, will die RLS die Arbeit mit den Partnern vor Ort intensivieren und eigene Veranstaltungen durchführen. Bislang lag der Schwerpunkt in den Bereichen Umwelt, Klimawandel und Entwicklung. Hierbei konzentrieren sich die Aktivitäten der Partnerorganisationen Social Action und Homef vornehmlich auf den Süden des Landes.  Daneben arbeitet die Organisation Action for Community Development zum Thema Religion und Ausbeutung. Dieses Projekt klärt u.a. über die wirtschaftliche Seite der Pfingstkirchen auf.

Neben den bestehenden Partnerprojekten hat die RLS ihre Eigenmaßnahmen in Nigeria verstärkt. Im Rahmen des laufenden Programms „Jugend und Politik“ wurden mehrere Diskussionsrunden an der Universität von Abuja durchgeführt. Ziel ist es die jungen Menschen für politische Prozesse zu interessieren und besser zu beteiligen. Darüber hinaus unterstützte die RLS an der Universität von Yola ein Projekt zur Gewaltprävention (siehe weiterführende Links unten). Dies geschah in Partnerschaft mit dem Johannesburger Zentrum für Holocaust und Genozid. Im Rahmen des Programms zur sozialen Gerechtigkeit wurden 2018 erstmals mehrere Diskussionsrunden mit Gewerkschaften durchgeführt, u.a. auch mit dem größten nigerianischen Gewerkschaftsdachverband Nigerian Labour Congress (NLC).

Am 11.12.2018 empfingen der Präsident des NLC, Ayuba P. Wabba, der gegenwärtig auch die Präsidentschaft des kontinentalen Dachverbandes African Regional Organization of the International Trade Union Confederation (ITUC) Afrika inne hat, und der NLC-Generalsekretär, Peter Ozo-Eson, eine Delegation der RLS zum Meinungsaustausch. Anschließend trafen sich die RLS-VertreterInnen am 12. Dezember mit über 20 Personen der nigerianischen Zivilgesellschaft, um im Dialog über neue Aktivitäten der RLS in Nigeria zu diskutieren. Neben der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft standen vor allem aktuelle politische Themen, wie die kommenden Wahlen in Nigeria und die Beziehungen zwischen Europa und Westafrika im Mittelpunkt.

Weiterführende Links:
Angela Odah - Inspiring teachers and students. The Change Makers Programme. Zu der Nachricht hier
Armin Osmanovic - Organisierte Kriminalität, Staat und Terrorismus in Afrika. Zu der Nachricht hier