Der US-Präsidentschaftswahlkampf findet in diesem Jahr im Kontext vielfältiger Krisen statt, die die US-amerikanische Gesellschaft erschüttern. Der Journalist Max Böhnel hat im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung in den USA Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen getroffen und sie zur Situation in der US-amerikanischen Gesellschaft befragt.
Bis zu den Wahlen am 3. November veröffentlichen wir jeweils wöchentlich Audio- und Videointerviews zu den brennenden Themen des Wahlkampfs: Rassismus und Polizeigewalt, die Verlierer der Corona-Krise, Green New Deal und die Außenpolitik unter Trump und Biden. Freut Euch auf spannende Gespräche mit John Feffer, Phyllis Benis, Cynthia Miller-Idriss, Tom Goldtooth und vielen mehr.
«Die USA erleben den wohl wichtigsten Wahlkampf seit Jahrzehnten» sagt Andreas Günther, Leiter des Auslandsbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in New York. Auftakt zu einer Interview-Serie, um die Stimmung im Land und Meinungen zu den brennenden Themen des Wahlkampfs einzufangen: Rassismus und Polizeigewalt, die Verlierer der Corona-Krise, Green New Deal und die Außenpolitik unter Trump und Biden.
#1: US-Außenpolitik unter Trump – und unter Biden?
Audiobeitrag zum US-Präsidentschaftswahlkampf von Max Böhnel. Mit Phyllis Bennis, John Feffer, Michael Klare und Lindsay Koshgarian.
https://soundcloud.com/rosaluxstiftung/us-ausenpolitik-unter-trump-und-unter-biden
Die Außenpolitik ihrer Regierung interessiert die Mehrzahl der US-Bevölkerung prinzipiell kaum und kurz vor Präsidentschaftswahlen gar nicht – es sei denn, es gilt, sich im Kriegsfall hinter den Präsidenten zu stellen. Ist ein solches Szenario kurz vor den November-Wahlen denkbar?
Vier prominente Kritiker*innen der US-Außen- und Militärpolitik wägen in dem Hörbeitrag die Möglichkeiten eines außenpolitischen «October surprise» ab. In den Interviews geht es darüber hinaus um eine Bilanz und Perspektiven der Trump‘schen Außenpolitik an den beiden Brennpunkten China und Nahost. Welche Rolle spielt dabei das Militär? Und: welche Vorstellungen haben dazu Joe Biden und die Demokraten, inklusive ihres progressiven Flügels?
- Phyllis Bennis beschäftigt sich mit der US-amerikanischen Nahostpolitik und den Vereinten Nationen. Sie leitet das Projekt Neuer Internationalismus am Institute for Policy Studies in Washington D.C., einem progressiven Thinktank.
- John Feffer leitet das Projekt «Foreign Policy in Focus» am Institute for Policy Studies. Er arbeitet seit vielen Jahren unter anderem zur US-Außenpolitik im asiatischen Raum.
- Michael Klare ist Professor am Hampshire College in Amherst im Bundesstaat Massachusetts. Der Friedensforscher befasst sich darüber hinaus publizistisch mit Abrüstungspolitik und US-Militärstrategie.
- Lindsay Koshgarian leitet das Programm Verteidigungshaushalt in der Nichtregierungsorganisation National Priorities Project. Sie analysiert das US-Bundesbudget an der Schnittstelle zwischen Militär und Zivilgesellschaft.
#2: Extreme Rechte, Republikaner und die Wahlen
Audiobeitrag zum US-Präsidentschaftswahlkampf von Max Böhnel. Mit Cynthia Miller-Idriss und Max Elbaum.
https://soundcloud.com/rosaluxstiftung/extreme-rechte-republikaner-und-die-wahlen-in-den-usa
Das Wahlsystem in ihrem Sinne auszuhebeln versuchen die Rechten in den USA nicht erst seit Trump. Gleichwohl verfügt die radikale Rechte, seit sie mit in der Regierung sitzt, über noch mehr Macht und Möglichkeiten, mit legalen Tricks und der Mobilisierung von Rechtsextremen die Wahlen zu beeinflussen. In dem Audiobeitrag erörtern Experten, wie weit in den USA die gesellschaftliche Polarisierung und der «Trumpismus» kurz vor den Wahlen fortgeschritten sind.
- Cynthia Miller-Idriss ist Professorin für Pädagogik und Soziologie an der American University in Washington, D.C.. Sie forscht zu Rechtsextremismus in den USA.
- Max Elbaum ist seit den 1960er Jahren aktiv in der Friedensbewegung, in der antirassistischen Bewegung und in der US-Linken. Er analysiert seit vielen Jahren die Rolle der extremen Rechten in der Klassengesellschaft USA.
#3: Cinzia Arruzza über Rassismus, Klassen- und Geschlechterverhältnisse
Mithilfe der Theorie sozialer Reproduktion erläutert die marxistische Feministin die Auswirkungen der Corona-Krise in New York und darüber hinaus in den USA. Die Krise hat Klassenverhältnisse neu sichtbar gemacht und verdeutlicht deren Verquickung mit dem strukturellen Rassismus wie auch den patriarchalen Geschlechterverhältnissen. Trump vs. Biden – was folgt daraus für die Wahlen am 3. November?
- Cinzia Arruzza ist Professorin für Philosophie an der New School for Social Research und dem Eugene Lang College in New York. Sie hat in diesem Jahr für das New Yorker Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Studie erarbeitet zum Thema: «Austerität und die Krise der sozialen Reproduktion. Die Kämpfe von Arbeiterinnen in den USA»
[Untertitel in Deutsch und Englisch]
Dritter Beitrag der Interview-Serie «Biden oder Trump – Die USA vor der Zerreißprobe»
#4: Aktivistin Rachel Herzing über Rassismus und Polizeigewalt
«Black Lives Matter» gilt zurecht als neue US-Bürgerrechtsbewegung und manchen sogar als größte soziale Bewegung in der Geschichte der USA. Die Medienberichterstattung ist immens. Aber schafft es die Bewegung jenseits davon, ihre Forderungen tatsächlich zu verankern und vielleicht sogar durchzusetzen? Würde eine zweite Amtszeit von Trump ihr gewaltsames Aus bedeuten? Würde andererseits ein Weißes Haus unter Joe Biden bessere Bedingungen zur Bekämpfung des strukturellen Rassismus und für Polizeireformen schaffen?
- Rachel Herzing ist die Co-Direktorin des Center for Political Education, eines Forschungs- und Bildungsinstituts in San Francisco für linke Organisationen, soziale Bewegungen, Basisgewerkschaften und People of Color. Rachel Herzing ist Mitgründerin von Critical Resistance, einer nationalen Basisorganisation, die sich der Abschaffung der Knastindustrie widmet.
[Untertitel in Deutsch und Englisch]
Vierter Beitrag der Interview-Serie «Biden oder Trump – Die USA vor der Zerreißprobe»
#5: Tom Goldtooth und Yifat Susskind zum Green New Deal – Klimagerechtigkeit und Klimaverantwortung
Für einen Green New Deal, der die Klimakatastrophe eindämmen, den Planeten und die Weltbevölkerung retten könnte, ist nur noch wenig Zeit. In dem Videobeitrag befassen sich Tom Goldtooth und Yifat Susskind mit den innenpolitischen und globalen Herausforderungen, denen schleunigst begegnet werden muss. Yifat Susskind erläutert, weshalb Klimaverantwortung und -gerechtigkeit feministischen und globalen Ansätzen folgen muss. Tom Goldtooth erörtert Widerstandsstrategien der indigenen Bevölkerung in Nordamerika gehen die Klimakiller-Konzerne.
- Yifat Susskind leitet die mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung in New York kooperierende internationale Frauen- und Menschenrechtsorganisation MADRE.
- Tom Goldtooth ist Angehöriger der Navajo Nation und Leiter des Indigenous Environmental Network in Minnesota.
[Untertitel in Deutsch und Englisch]
Fünfter und letzter Beitrag der Interview-Serie «Biden oder Trump – Die USA vor der Zerreißprobe»