In der NS-Zeit war Kärnten die einzige Region innerhalb der Grenzen des sogenannten »Deutschen Reiches«, in der das NS-Regime mit massivem militärischen Widerstand konfrontiert war. Etwa 500 Österreicher_innen, die meisten von ihnen Angehörige der slowenischsprachigen Minderheit, kämpften in den Tälern des Karawanken-Gebirges in Partisan_inneneinheiten. Dieser antifaschistische Widerstand wurde dabei von einem beträchtlichen Teil der lokalen Bevölkerung unterstützt, war die Bevölkerungsgruppe der Kärntner Slowen_innen/Koroški Slovenci aufgrund der aggressiven Germanisierungspolitik doch selbst von Zwangsumsiedlungen und Deportationen betroffen. Im Sommer 1944 wurde Kärnten/Koroška zum »Bandenkampfgebiet« erklärt und Spezialeinheiten der SS zur sogenannten »Partisan_innenbekämpfung« dorthin versetzt.
Die Kärntner Partisan_innen standen dabei in engem Austausch mit der slowenischen »Osvobodilna Fronta/Befreiungsfront«. Diese ging unter anderem aus dem antifaschistischen Widerstand gegen Italien ab den 1920er Jahren hervor. Ab 1941 beginnen Partisan_innen der OF Schritt für Schritt, die von ihnen befreiten Gebiete selbst zu verwalten.Als Bündnispartner der Alliierten wurden Slowenien und Teile Kärntens von Partisan_innen selbst befreit. Dies allerdings mit großen Verlusten auf Grund deutscher Vergeltungsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung.
Die Bildungsreise bewegt sich auf den Spuren der Partisan_innen im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet. Die Stationen unserer Reise sind u.a.:
- Besuch des von Margarete Schütte Lihotzky gebauten Volkshauses in Klagenfurt/Celovec und Stadtrundgang in Klagenfurt mit einer kurzen Einführung in die Geschichte von Kärnten/Koroška.
- Besuch der Gedenkstätte Peršmanhof
- Wanderung mit lokalen Aktivisten auf den Spuren der Partisan_innen in der Gegend von Bad Eisenkappel/Železna Kapla (Südkärnten).
- Besuch des ehemaligen KZ Loibl/Ljubelj Nord/Süd (als Außenlager des KZ Mauthausen).
- Besuch des Geiselmuseums in Begunje und des Partisan_innendenkmals in Drazgose.
- Wanderung zum ehemaligen Partisan_innenlazarett Franja und der Partisan_innendruckerei in Idrija.
- Besuch des Muzej Novejše Zgodovine Slovenije in Ljubljana.
- Treffen mit Vertreter_innen der Kommunistischen Partei (KPÖ) und der Linkspartei »Levica« in Slowenien.
- u.v.m.
Für den Transfer zu den jeweiligen Reisestationen steht der Reisegruppe ein Bus zur Verfügung. Start ab Klagenfurt (12.09) und Endpunkt in Ljubljana (16.09).Während der Woche sind zwei geführte Bergwandertouren eingeplant. Wetterfeste Kleidung und Wanderschuhe sind daher notwendig. Rechtzeitig vor Reiseantritt erhalten alle Teilnehmenden ein Wochenprogramm sowie die Einladung zu einem gemeinsamen Vorbereitungstreffen.
Der Teilnahmebeitrag von 550 Euro beinhaltet die Hotelunterkünfte für sechs Übernachtungen im Doppelzimmer, incl. Frühstück, das Reiseprogramm und die vor Ort anfallenden Bus-Transfers, Eintrittsgelder in Museen etc. Bei Unterkunft im Einzelzimmer umfasst der Teilnahmebeitrag 650 Euro. An- und Abreise zum/vom Veranstaltungsort (Klagenfurt bzw.Ljubljana) ist selbst zu organisieren.
Termine: Anreise 11.09.2022 (Sonntag/Klagenfurt) bis Abreise 17.09.2022 (Samstag/Ljubljana); Seminarprogramm von Montag bis Freitag (12.09. bis 16.09.2022). Detaillierte Informationen zu den An- und Abreiseorten in Klagenfurt und Ljubljana werden bereitgestellt.
Unterkunft: Für den Zeitraum 11.09 bis 17.09.2022 (6 Nächte) sind für alle Teilnehmenden auf unseren Reisestationen Unterkünfte gebucht.
Coronavirus-Impfnachweis / Genesenennachweis (2G-Regelung): Teilnahmevoraussetzung ist die Vorlage eines Coronavirus-Impfnachweises, der das Vorliegen einer vollständigen Schutzimpfung gegen das Coronavirus nachweist oder ein Genesenennachweis.
Reiseleitung: Rainer Hackauf (Historiker, Wien) & Niklas Haupt (RLS Bayern)
Kontakt: Niklas Haupt, niklas.haupt@rosalux.org, +49 911 76689900
* "Tod dem Faschismus, Freiheit für die Menschen!" slovenisch: "Smrt fašizmu - svoboda narodu." Slogan der slowenischsprachigen Partisan_innen