Der anarchistische Politikbegriff erscheint widersprüchlich: Der Ablehnung von Politik steht eine Bezugnahme auf sie gegenüber. Diese Paradoxie entspringt einer bestimmten Denkweise, die dabei hilft, Netzwerke zwischen verschiedenen Strömungen, Gruppen und Diskursen zu weben. So eröffnet sich die Möglichkeit, auf widersprüchliche gesellschaftliche Verhältnisse zu antworten, um sie zu überschreiten. Dies zeigt sich im Modus des Strebens nach Autonomie, in Kontroversen zwischen Individualismus und Kollektivismus und in theoretischen Konzepten wie der sozialen Revolution. In diesem Kontext verdeutlicht Jonathan Eibisch, dass es eine zeitgemäße politische Theorie des Anarchismus gibt – und wie sie aussehen kann.
2. April 2024, ca. 462 Seiten
ISBN: 978-3-8394-7183-8
(digital, Open Access)
27. April 2024, ca. 462 Seiten
ISBN: 978-3-8376-7183-4
50€ (Printausgabe)
Jonathan Eibisch ist als Lehrbeauftrager, Referent und Beobachter des Zeitgeschehens tätig. Er ist im Erzgebirge und Chemnitz aufgewachsen, studierte und promovierte in Jena und lebt in Leipzig. Von 2017 bis 2020 erhielt er ein Promotionsstipendium der RLS.