Nachricht | International / Transnational - Westeuropa - Griechenland Protest und politische Alternativen

Eingerahmt von der Großdemonstration anlässlich des Merkel-Besuchs eröffnete die Rosa-Luxemburg-Stiftung ihr Athener Büro.

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Autorin

Jannine Hamilton,

Am 9. Oktober eröffnete die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Vertretung in Athen. Am selben Tag trafen dort auch Angela Merkel und der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras aufeinander. Das war Auslöser einer Großdemonstration mit mehreren zehntausend Menschen.

Während das neue Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Türen für Interessierte geöffnet hatte, strömten unterschiedlichen Angaben zufolge zwischen 50.000 und 80.000 Menschen zur Demonstration auf und um den Syntagma-Platz. Die Demonstration war ein unerwartetes und deutliches Zeichen dafür, weshalb soziales Engagement in Griechenland wichtiger ist denn je, denn die große Mehrheit der Griechinnen und Griechen ist betroffen von Arbeitslosigkeit, Renten- und Sozialkürzungen, Medikamenten-Mangel und Verarmung. Eine soziale Gegenöffentlichkeit zu schaffen und politische Alternativen zu befördern wird eine Aufgabe der Mitarbeiterinnen der Rosa Luxemburg Stiftung vor Ort sein. Ionna Meitani, Projektmanagerin des Büros, nannte das bedrohliche Erstarken neofaschistischer Kräfte in Folge der Krise als ein wichtiges Thema der zukünftigen Arbeit der RLS in Griechenland. 

Die weitgehend friedlichen Proteste waren ein eindrucksvoller Rahmen für den Eröffnungstag und vor allem für die feierliche Eröffnung am Abend, bei der unter anderem der LINKE-Vorsitzende Bernd Riexinger und Alexis Tsipras, Vorsitzender des griechischen Linksbündnisses SYRIZA, sprachen. Die Stiftung werde «auf Augenhöhe mit Partnern in der Zivilgesellschaft, den Gewerkschaften, anderen Stiftungen und Parteien die Zusammenarbeit einer breiten pluralen Linken weltweit fördern», so Florian Weis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der RLS.