«Rojava» («Westen») nennen die KurdInnen ihr Siedlungsgebiet im nordwestlichen Syrien, in unmittelbarer Nähe zur türkischen Grenze. Die Fotografien zeigen die Situation in den Kantonen Cizîrê und Kobanê: Die jezidischen Flüchtlinge, die vor dem «Islamischen Staat» aus dem Shingal-Gebirge fliehen mussten, die medizinische Versorgung in der gerade befreiten Stadt Kobanê, die Zerstörung, aber auch den Mut der kurdischen Bevölkerung für einen Aufbruch aus Ruinen.
Die Ausstellung von medico international und attenzione photographers verbindet Aufklärung und Solidarität. So funktioniert es: Ein Satz besteht aus 25 hochwertigen Großformat-Drucken (14 DIN A0 und 11 DIN A1) und kann bei medico international bestellt werden. Zum Ende der Ausstellung können die Drucke versteigert oder verkauft werden. Der Erlös soll direkt Projekte von medico international in Rojava unterstützen.
Bestellungen:
Marek Arlt und Hendrik Slusarenka
(069) 94438-0, info@medico.de
Die Ausstellung war vom 8.12. 2015 bis 26.1.2016 in Berlin zu sehen.
Doku des Rahmenprograms:
8.12.: Eröffnung und Diskussion:
Alltag im Ausnahmezustand
Zur aktuellen Situation in Rojava (Syrien) und Sindschar (Irak).
Bericht von Florian Wilde zum Gespräch mit Martin Glasenapp (medico international), Mark Mühlhaus (attenzione photographers) und Leyla Boran (Juristin und Menschenrechtsaktivistin). Moderation: Stefanie Kron (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Die Eröffnung in Bildern
26.1. 2016: 1 Jahr Befreiung von Kobanê
Podiumsdiskussion und Finissage
Auf der Veranstaltung am Jahrestag der Befreiung Kobanês sprachen wir mit Ismail Küpeli (Herausgeber des Buches «Kampf um Kobane» und Kadriye Karcı (Projektmanagerin Türkei, Rosa-Luxemburg-Stiftung) über die Bedeutung der Revolution in Rojava, ihre Auswirkungen auf die Türkei und ihre mögliche Ausstrahlung in die ganze Region. Finissage der Fotoausstellung «Back to Rojava».
Informationen zu den Fotografien: Der Fotograf Mark Mühlhaus besuchte seit dem Herbst 2014 mehrmals die kurdische Region in Syrien und in der Türkei. In der kurdischen Kleinstadt Suruç (kurdisch: Pirsûs) dokumentierte er das Flüchtlingsleben derer, die dort Schutz und Obdach fanden, nachdem der «IS» ihre Stadt Kobanê angegriffen hatte. In Rojava selbst besuchte Mühlhaus die christlich-kurdische Stadt Dêrik (arabisch: Al-Malikiya) nahe der Grenze zum Irak und das dortige jesidische Flüchtlingslager. Er nahm an Beerdigungen von kurdischen KämpferInnen teil und konnte mit christlichen Milizen die vom «IS» zerstörten Dörfer der assyrischen Bevölkerung besuchen. Bei seinem Aufenthalt in Kobanê ging es Mühlhaus nicht nur um die fotografische Dokumentation des Wiederaufbaus der kurdischen Symbolstadt, sondern gleichsam darum, Momente des Menschlichen, ja sogar der Schönheit, festzuhalten. Etwa das Bemühen der örtlichen ÄrztInnen trotz fehlendem Strom Notfalloperationen durchzuführen; oder aber jenen Moment, wenn Mühlhaus, als einer der wenigen europäischen Fotografen, die Ufer des Flusses Euphrat erreicht. |