Publikation Krieg / Frieden - International / Transnational - Nordafrika Gaza: Waffenstillstand reicht nicht

Israel bombardiert den Gazastreifen. Über 300 Menschen, darunter viele Zivilisten, starben seit dem 27.12.08. Die Hamas beschießt israelische Orte mit Raketen. Und international werden wieder hilflose Vorschläge zur Beruhigung der Lage verbreitet. »standpunkte international« 1-09 von Peter Schäfer, RLS-Regionalbüro Ramallah

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Reihe

Standpunkte international

Autor

Peter Schäfer,

Erschienen

Januar 2009

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Israel bombardiert den Gazastreifen. Über 300 Menschen, darunter viele Zivilisten, starben seit dem 27. Dezember. Die Hamas beschießt israelische Orte mit Raketen. Und international werden wieder hilflose Vorschläge zur Beruhigung der Lage verbreitet.

»Die Berichte über die israelischen Luftangriffe auf Gaza ähneln denjenigen vom zweiten US-Krieg gegen den Irak. Die israelischen Darstellungen, dass „wichtige Installationen der Hamas gezielt getroffen“ worden seien, erinnern an die angeblichen „chirurgischen Schläge“ der US-Armee.
Die Menschen in Westeuropa können sich glücklicherweise nicht mehr vorstellen, was ein Angriff von über 60 Kampf-flugzeugen, die innerhalb von Stunden insgesamt 100 Tonnen Sprengstoff über einem Gebiet etwa von der Größe Kölns abwerfen, bedeutet. Die israelischen Berichte werden im Ausland meist übernommen. Journalisten dürfen bereits seit Anfang November nicht mehr in den Gazastreifen einreisen, um sich ein eigenes Bild zu machen.
Die 1,5 Millionen Menschen im Gazastreifen können vor den Angriffen nicht fliehen. Das Gebiet ist umzäunt und die wenigen Grenzübergänge sind abgeriegelt. Es wird gesagt, dass die Hamas die Bevölkerung als Schutzschild nehme. Aber Polizeistationen, Universitäten und Ministerien liegen in den meisten Ländern inmitten von Wohngebieten.
Die israelischen Angriffe begannen am 27. Dezember um 11h25 Lokalzeit. „Dieses Timing weist darauf hin, dass eine israelische Entscheidung getroffen wurde, mitten am Tag eine Opferzahl so groß wie möglich zu verursachen“, meint die palästinensische Menschenrechtsorganisation PCHR aus Gaza. „Das erklärt die hohe Zahl ziviler Opfer, die innerhalb von wenigen Minuten getötet oder verletzt wurden.“«

 

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