Erneut ist bei einer Landtagswahl eine Regierungskoalition abgewählt worden. Alle Parteien der „Küstenkoalition“ mussten Verluste hinnehmen (Stilblüte des Wahlabends: „Küsten-Koalition geht baden“ – ZDF). Die SPD büßte am stärksten ein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird erstmals seit der Landtagswahl in Thüringen 2014 auch das Ministerpräsidentenamt zu einer anderen Partei wechseln. Die SPD verlöre damit erstmals seit langem wieder ein Minis-terpräsidentenamt, die Union gewönne ein neues hinzu.
Bundespolitisch wird das Wahlergebnis als starker Rückenwind für die Union und Kanzlerin Merkel sowie zu einem herben Rückschlag für die Ambitionen des SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Martin Schulz gedeutet werden, eine Deutung, die am kommenden Wahlsonntag in Nordrhein-Westfalen Bestätigung finden könnte.
Doch anders als die Landtagswahlen 2016 zeigt die Wahl in Schleswig-Holstein – wie schon diejenige im Saarland – ein hohes Maß an landespolitischen Merkmalen und nur eine relativ geringe bundespolitische Überformung.