Publikation Kultur / Medien - Europa Von Dostojewski bis Kundera.

Beiträge zum europäischen Roman und zur Romantheorie. Autor*innen: Peter Gosse, Roland Opitz, Nyota Thun, Antonia Opitz, Henrieke Stahl-Schwaetzer, Christiane Schulz, Gudrun Goes, Gerhard Schaumann, Holger Politt, Beate Jonscher, Willi Beitz, Georg Seehase, Walfried Hartinger, Dietmar Endler, Klaus Schuhmann, Dagmar Burkhart, Adelheid Latchinian, Karlheinz Kasper, Silke Waber, Michael Masanetz, Ilse Seehase, Hilmar Walter

Information

Vorwort

Mit dem am 16. Januar 1999 im Leipziger »Haus des Buches« veranstalteten Kolloquium »Historische und philosophische Aspekte des Romans« setzte die Rosa-Luxemburg-Stiftung ihre Reihe wissenschaftlicher Veranstaltungen fort, die aktuellen Themen aus der Kultur- und Literaturgeschichte oder dem Wirken bedeutender Wissenschaftler (Walter Markov, Hans Mayer, Ernst Bloch) gewidmet ist. Bei aller thematischen Vielfalt orientierten sich die Beiträge des Kolloquiums an Brennpunkten des literaturwissenschaftlichen Diskurses. Es zeigte sich: Als ein Genre, das in seiner Geschichte stets auf besondere Weise das Verhältnis von Literatur und Gesellschaft reflektierte, hat der Roman auch in den gesellschaftlichen Umbrüchen der Gegenwart seine Produktivität bewahrt. Die Thematik des Kolloquiums ergab sich nicht zuletzt daraus, daß das wissenschaftliche Werk von Roland Opitz aus Anlaß seines 65. Geburtstages gewürdigt werden sollte. Wie sein »Arbeitsbericht« und die Auswahl seiner Publikationen zeigen, kreisen die Überlegungen des Jubilars um das Verhältnis von Literatur und Philosophie, von poetischen Weltentwürfen und Erzählformen. Die Beteiligung von Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete und der vorangestellte Beitrag des Schriftstellers Peter Gosse entsprechen dem langjährigen Wirken von Roland Opitz an den Universitäten Leipzig und Berlin sowie am Leipziger Literaturinstitut, das sich wie bei nur wenigen Hochschullehrern durch das intensive Bemühen um einen vielseitigen interdisziplinären Dialog auszeichnete. Die Beiträge dieses Bandes mußten unter den vorgegebenen Bedingungen knapp gehalten werden; manche stellen sich als Kurzform eines an anderer Stelle noch ausführlicher zu behandelnden Themas dar. Beim Umgang mit Titeln und Zitaten aus fremdsprachigen Literaturen sowie bei der Transkription im laufenden Text hatten wir - wie in Publikationen der Luxemburg-Stiftung üblich - die Verständlichkeit für einen größeren, nicht nur fachspezifischen Leserkreis im Auge. (Der Herausgeber und seine Mitarbeiter)

Enthält
  • Vorbemerkung, (S. 7 f.)
  • Peter Gosse: Opitz´Jewgeni. (S. 9-13)
  • Roland Opitz: Der Romancier und seine Philosophie. Ein Arbeitsbericht. (S. 16-36)
  • Nyota Thun: Randbemerkungen zum Diskurs über den russischen Roman oder Paradoxien der Annäherung Viktor Schklowskis an das Thema "Roman". (S. 37-46)
  • Antonia Opitz: Lukacs´ "Theorie des Romans", heute gelesen. (S. 47-56)
  • Henrieke Stahl-Schwaetzer "... diesen verborgenen Keim zu entfalten". Ein literarischer Unsterblichkeitsbeweis als Metabasis eis allo genos. (S. 55-62)
  • Christiane Schulz: Drama, Roman und Melodramatik. F. M. Dostojewskis "Erniedrigte und Beleidigte". (S. 63-72)
  • Gudrun Goes: Vladimir Nabokov zerliest Turgenjew. (S. 73-80)
  • Gerhard Schaumann: Bertolt Brechts Filmexpose´ "Der Mantel" nach Nikolai Gogol. (S. 81-88)
  • Holger Politt: Tücke des Engagements. Vom schwierigen Beginn des modernen polnischen Romans. (S. 89-97)
  • Beate Jonscher: Ideal, Illusion, Warnung? Zum russischen utopischen Roman des 20. Jahrhunderts. (S. 99-107)
  • Willi Beitz: Zum Roman Andrei Plantonows. (S. 109-118)
  • Georg Seehase: Richard Aldingtons "Heldentod" - Antikriegsroman oder "jazz novele"? (S. 119-126)
  • Walfried Hartinger: Überlegungen zu den Gesellschaftsromanen der Anna Seghers. (S. 127-136)
  • Dietmar Endler: Noch einmal zu Dimitar Dimows Roman "Tabak" und seinen unglückseligen Kritikern. (S. 137-144)
  • Klaus Schuhmann: Wechselspiele des Erzählens zwischen Märchen und Roman bei Irmtraut Morgner und Günter Grass. (S. 145-151)
  • Dagmar Burkhart: Dubravka Ugresics quaiauto-biographischer Exil-Roman: Das Ich als lebendiges Museumsstück. (S. 153-162)
  • Adelheid Latchinian: Wladimir Sorokins "Roman" als Ende des russischen Romans im 20. Jahrhundert? (S. 163-171)
  • Karlheinz Kasper: Der russische Roman am Ende des 20. Jahrhunderts. (S. 173-180)
  • Silke Waber: Funktionen des Grotesken in Viktor Pelewins Roman "Buddhas kleiner Finger". (S. 181-189)
  • Michael Masanetz: "Horns Ende" oder vom Nachteil der Historie für das Leben. Ein neuer Blick auf Heins Roman. (S. 191-200)
  • Ilse Seehase: Die tschechische Route in Milan Kunderas Roman "Die Unsterblichkeit". (S. 201-210)
  • Hilmar Walter: Bemerkungen zur Interpretation der literarischen Übersetzung als "interkultureller Texttransfer" im Lichte der Übersetzungstheorie und -kritik. (S. 211-221)
  • Wissenschaftliche Arbeiten von Roland Opitz. Eine Auswahlbibliographie. (S. 223-230)
  • Namenverzeichnis. (S. 233)

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Leipzig 1999. 239 S. Hrsg. Willi Beitz unter Mitarbeit von Christiane Schulz und Silke Waber.

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