Seit wenigen Jahren hat die Linke eine Offensive begonnen – eine Bildungsoffensive. Emanzipative Selbstaufklärung steht ganz oben auf der Tagesordnung. Mit der von Pierre Bourdieu herausgegebenen Schrift »Das Elend der Welt. Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft« von 1993 wurde diese Offensive eingeleitet. ATTAC, die Gewerkschaften, die globale Bewegung der Sozialforen sind vor allem eines: gemeinsame Versuche der Analyse, Identitätsfindung, Zielbestimmung und Ausarbeitung von Arbeits- und Aktionsformen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat nun eine eigene neue Reihe gegründet: »Kontrovers«.
Die Hefte sollen in komprimierter Form Wissen bereit stellen, über unterschiedliche Positionen informieren, Literatur- und Webzugänge eröffnen, Hinweise geben, mit denen vor Ort politische Bildung als selbstbestimmter Prozess einfacher, qualifizierter, kontroverser organisiert werden kann.
Zur Ausgabe Nr. 1:
Wurde vor anderthalb Jahrzehnten heftig darüber diskutiert, ob die Unterscheidung »links« und »rechts« überhaupt noch bedeutungsvoll ist, will sich jetzt eine neue Partei als »Die Linke« in Deutschland gründen. Mit dem Weltsozialforum ist 2001 ein linker Gegengipfel zum Treffen der Herrschaftseliten der Welt in Davos entstanden. In Europa wurden wichtige soziale und politische Kämpfe der letzten Jahre offensiv von links geführt.
Was aber ist heute links? Was heißt überhaupt links? Die selbstbewusste Verwendung dieses Wortes ersetzt nicht die aktive Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart der Linken.
Inhalt
1. Alltag, Protest und Meinungsforschung
2. Links und Rechts – eine historische und analytische Unterscheidung
3. Der Raum der Linken
4. Innerlinke Konflikte
5. Für eine linke Konfliktkultur
Literatur