Die schwerste Wahlniederlage in ihrer Geschichte mussten Die Grünen bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 einstecken. Mit 4,8 Prozent der Stimmen scheiterte die Öko-Partei auf dem westlichen Wahlgebiet knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Grünen hatten das alles beherrschende Thema deutsche Einheit unterschätzt und statt dessen die drohende Klimakatastrophe in apokalyptischen Tönen thematisiert. Nur zur Erinnerung: Auch die SPD erlitt damals eine Wahlschlappe und verbuchte
mit 33,5 Prozent der Stimmen ihr schlechtestes Wahlergebnis seit 1957. Ihr Spitzenkandidat, der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine, hatte – in der Sache zu Recht – im Wahlkampf und zuvor wiederholt auf die hohen Kosten einer schnellen Einigung Deutschlands hingewiesen, die keineswegs – wie die Unionsparteien suggerierten – aus der Portokasse zu bezahlen seien, sondern große Belastungen für die arbeitende Bevölkerung mit sich bringen würden.