Briefe aus der Nazi-Haft 1933 bis 1944
von Leo und Leopoldine Kuntz, Götz und Hannelore Dieckmann (Hrsg.)
Texte 21 der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Von oft geradezu großer Menschlichkeit zeugen die Briefe aus dem Grauen einer fast zwölf Jahre andauernden Nazi-Haft. Albert Kuntz – einer der ranghöchsten deutschen Kommunisten, die 1933 in die Fänge der Nazi-Justiz geraten waren – schrieb bis Ende 1944 an seine Frau und an seinen Sohn 238 Briefe. Sie werden hier erstmals publiziert und sind in dieser Geschlossenheit einmalig.
Im März 1933 hatte Albert Kuntz die Torturen in einem »wilden KZ« nur mit Glück überlebt. Gefolgt waren Untersuchungshaft, Konzentrationslager, die Einzelhaft im Zuchthaus und abermals Konzentrationslager, wo ihn im Januar 1945 im KZ Dora seine totalitären Peiniger wegen Widerstandsarbeit zu Tode folterten, ohne daß er zuvor jemanden verraten hatte. Alle, oft verschlüsselten, Briefe hatten die Zensur zu passieren, und trotzdem erzählen sie – was allein schon bedeutsam genug wäre – nicht nur etwas über das Leben im Angesicht des jede Stunde drohenden Todes, sondern auch etwas über die Reflexion der dramatischen politischen Ereignisse jenseits des elektrisch geladenen Stacheldrahts.
Ein außergewöhnliches Dokument.