von Jan van Aken
RLS-Standpunkte 1/2001
Die Milzbrand-Attacken in den USA haben nicht nur unsere Verwundbarkeit gegenüber biologischen Waffen deutlich gemacht. Sie haben auch und vor allem die Notwendigkeit internationaler Vereinbarungen zur Stärkung des Biowaffen-Verbotes unterstrichen. Vieles spricht dafür, dass ohne das Wissen und das Material aus staatlichen Programmen sich bioterroristische Angriffe kaum oder nur in sehr begrenztem Umfang durchführen lassen. Dreh- und Angelpunkt jeglicher Prävention muss deshalb die Verhinderung staatlicher Biowaffen-Forschung durch internationale Kontrollen sein, und nicht end-of-the-pipe Lösungen wie Impfstoffe, Antibiotika oder Gasmasken. Wir schlagen vier konkrete Initiativen vor: deutliche Absage an jeglichen Biowaffeneinsatz in Afghanistan, Stärkung der Biowaffen-Konvention auf der 5. Überprüfungskonferenz in Genf, Aufbau eines zivilgesellschaftlichen Bio-Waffen-Monitorings nach dem Beispiel des Landmine Monitors und Einrichtung einer unabhängigen Forschungs- und Informationsstelle biologische Waffen.
Berlin, im November 2001