Wenn das Mosaik als multipluraler, kollektiver Akteur reale Wirkmacht erlangen soll, muss es aus der Abstraktion einer Metapher und Rhetorik befreit und für die einzelnen Akteur_innen und Akteursgruppen in konkrete Erfahrbarkeit, das heißt in gelebte Demokratie ohne oben und unten oder vorne und hinten überführt werden: in ein Mosaik als «offenes Kunstwerk» (Umberto Eco), das durch die rezipierenden Akteur_innen gemeinsam fortwährend weiterentwickelt wird. Hierzu bedarf es verschiedener Aushandlungsprozesse der einzelnen Akteur_innen untereinander und vor allem miteinander an ganz konkreten Themen und Konflikten. Die politische Praxis der einzelnen Akteur_innen benötigt jedenfalls eine Metaebene, die der Selbstreflexion dient. Ist diese vorhanden, kann dem falschen Schein der Projektionen und Abstraktionen entgangen werden, der die Metapher des linken Mosaiks nahelegt. Dynamik, Homogenität und Pluralität, Verallgemeinerung und Distinktion, Repräsentation und Selbstermächtigung auszuloten, welche dem linken Mosaik zugleich die nötige Stabilität, Beständigkeit, Flexibilität, Beweglichkeit und Wirkmacht verleihen, um als großkollektives Subjekt emanzipatorisch von der Gegenwart ausgehend in die Zukunft hineinzuwirken. Mit diesem Band folgen wir der Absicht, die Debatte dazu anzustoßen.
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Marcus Hawel / Stefan Kalmring (Hrsg.)
Wie lernt das linke Mosaik?
Die plurale Linke in Bewegung
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
296 Seiten | 2016 | EUR 16.80
ISBN 978-3-89965-647-3
Die Herausgeber:
- Marcus Hawel ist Referent für Bildungspolitik im Studienwerk der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
- Stefan Kalmring arbeitet als Referent für politische Weiterbildung in der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Rezensionen:
Wie lernt das linke Mosaik? Die plurale Linke in Bewegung
Von Stefan Gerbing in Prager Frühling 25.
Schwierigkeiten mit einem ‘linken Mosaik’?
Von Wilfried Gaum in SoPos