Publikation International / Transnational - Globalisierung - Asien - Zentralasien - China - Die Neuen Seidenstraßen Sicherheitspolitik im Kontext der «Neuen Seidenstraße»

Das Fallbeispiel Tadschikistan

Information

Reihe

Online-Publ.

Autor*innen

Saodat Olimova, Muzaffor Olimov,

Erschienen

Oktober 2021

Bestellhinweis

Nur online verfügbar

Zugehörige Dateien

China verstärkte sein Engagement in Tadschikistan bereits, bevor es sein Vorhaben der Neuen Seidenstraße publik machte. Seit 2004 der chinesisch-tadschikische Transportverkehr über den Kulma-Pass eröffnet und 2007 der Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet wurde, erfuhren die tadschikisch-chinesischen Beziehungen einen nie da gewesenen Aufwind, insbesondere im Bereich der Verkehrsinfrastruktur. Zu den größten und wichtigsten chinesischen Verkehrsprojekten in Tadschikistan zählen die Errichtung des Ozodi-Tunnels (Schar-Schar-Pass, 40 Millionen US-Dollar), die Sanierung der Fernstraße Duschanbe-Tschanak (chinesisches Darlehen in Höhe von 281 Millionen US-Dollar), der Bau der Fernstraße Dangara-Kangurt (256 Millionen US-Dollar) und die Modernisierung der Hauptverkehrsstraße Duschanbe-Tursunsoda-Usbekistan, bei der die China Road and Bridge Corporation den Zuschlag erhielt.

China war bereits 2013 zum wichtigsten wirtschaftlichen und strategischen Partner Tadschikistans avanciert, was damals in der Deklaration über strategische Partnerschaft festgehalten wurde. Im Herbst desselben Jahres unterbreitete der chinesische Präsident Xi Jinping den Vorschlag zur Neuen Seidenstraße. Zwei Jahre später unterzeichnete Tadschikistan als erstes Land der Welt in Peking gemeinsam mit China eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit im Rahmen des «Wirtschaftsgürtels der Seidenstraße», das «Abkommen über gemeinsame Schritte zur praktischen Umsetzung der Initiative des Präsidenten der Volksrepublik China zum Ausbau der Infrastrukturvernetzung sowie über gemeinsame Ziele im Wirtschaftswachstum im Rahmen des Seidenstraßen-Vorhabens». Seitdem wird in Tadschikistan auf umfassende Weise ein Rechtsrahmen geschaffen, um die Gesetzgebung und die geltenden «Spielregeln » in beiden Ländern zu harmonisieren. Er wird im Zuge der Entwicklung der bilateralen Beziehungen fortgeschrieben. Im Juni 2019 unterzeichneten Tadschikistan und China 18 Dokumente über Kooperationen im Rahmen der Neuen Seidenstraße – ein Zeugnis der weiteren Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit in den traditionellen Bereichen der Landwirtschaft, Nichteisen-Metallurgie und Terrorismusbekämpfung. Die Länder verpflichteten sich ferner dazu, Joint Ventures sowie eine Investitions-Arbeitsgruppe zu gründen. [...]

Die ganze Publikation als Download

Inhalt

1 Sicherheit in Zentralasien und die «One Belt, One Road»-Initiative

2 Herausforderungen und Risiken für Tadschikistan
2.1 Schuldenlast
2.2 Wirtschaftliche Einflussnahme durch Peking
2.3 Risiken für Tadschikistan durch Chinas wirtschaftliche Expansion
2.4 Zunehmende Sinophobie
2.5 Bedrohung durch die Pandemie

3 Transformation der Sicherheitsarchitektur: Russland wird von China abgelöst
3.1 Militärische Zusammenarbeit zwischen Tadschikistan und China
3.2 Transformation der Sicherheitsarchitektur in Tadschikistan und ganz Zentralasien

4 Fazit und Ausblick