Publikation Staat / Demokratie - Rassismus / Neonazismus Braune Kameradin

Frauen in der Neonazi-Szene

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Erschienen

Januar 2011

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Etwa jeder fünfte Neonazi ist weiblich. Mit rund 20 Prozent stellen junge Mädchen und Frauen die "zweite Front" innerhalb des braunen Spektrums. Obwohl immer noch Männerbastion, treiben sie rassistische Ideologie, Gewaltbereitschaft, aber vor allem die kommunale Verankerung mit voran. In den Reihen von NPD, "Freien Kameradschaften" und völkischen Kulturschaffenden gelten Frauen als nicht weniger radikal als die Männer. Sie wirken im Hintergrund, ziehen aber immer häufiger auch politisch an den Fäden. Sie sind dabei, wenn extrem rechte Kameraden aufmarschieren, sie gestalten Info-Tische, unterstützen den Wahlkampf und sorgen für eine nationalgesinnte Erziehung des Nachwuchses.

Dieser Film soll die Zwiespältigkeit der Neonazi-Szene im Umgang mit ihrem weiblichen Potential widerspiegeln und einen Blick hinter die Kulissen einer nur scheinbar gleichberechtigt agierenden Szene gewähren. Denn trotz professioneller Aufmachung, eigener Internetpräsenz und modernem Anschein sind Frauenfeindlichkeit, Gewalt und Unterdrückung dort an der Tagesordnung. Eine Aussteigerin, aktiv in einer berüchtigten "Mädel-Kameradschaft", räumt mit der gesellschaftlichen Vorstellung auf, Frauen seien harmloser als die Männer. Sie berichtet davon, selbst sehr bewusst junge Menschen für die tiefbraune Ideologie angeworben zu haben. Subtile Mittel der Einschüchterung gehören auch zum Politikverständnis. Die Expertin Renate Feldmann vom "Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus" stellt die neuen rechten Frauenbilder und weibliche Strategien vor. Vielseitiges Film- und Fotomaterial enttarnt eine neonazistische Gesinnungsfront - aufgebaut von Männern und Frauen.