«Brasilien ist nichts für Anfänger», sagte einst der Komponist Tom Jobim. Die Weisheit dieser Worte bestätigte sich im Juni fast jeden Tag aufs Neue. Die überwältigenden Straßenproteste zwischen dem 6. und 19. Juni 2013 haben die Idee wiederbelebt, dass sich soziale Kämpfe lohnen. Hier schien eine politische Kultur auf, die auf Autonomie, sozialen Netzwerken und Horizontalität beruht. Allerdings wurden die Demonstrationen, die diese Wiederbelebung feiern sollten, inzwischen in Teilen gekapert. Sie rutschten ab in Gefilde des Autoritarismus und der Intoleranz. Die Kritik an den sozialen Ungerechtigkeiten und fehlenden Rechten wurde umgemünzt in eine Kritik an den linken Regierungen.
Viele derer, die von Anfang an demonstriert hatten, waren schockiert und zogen sich zurück. Das war klug, aber nun ist es an der Zeit, einen neuen Schritt zu tun. Die Straßen werden nicht schweigen, wenn diejenigen, die für Gerechtigkeit kämpfen, ihnen fernbleiben. Es ist notwendig und möglich, um die Vorherrschaft zu kämpfen. In diesem Text, der unter Zeitdruck entstanden ist und daher nicht alle Aspekte ausreichend berücksichtigen kann, wird versucht zu erklären, warum dies passieren muss und wie.
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Antonio Martins ist Chefredakteur des Webportals Outras Palavras (outraspalavras.net).
Übersetzung: Christian Russau