Publikation Staat / Demokratie - Wirtschafts- / Sozialpolitik - Stadt / Kommune / Region Linke Perspektiven auf soziale Infrastruktur

Die Entwicklung zukunftsfähiger Strukturen zur ländlichen gesundheitlichen Versorgung

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Online-Publ.

Erschienen

März 2016

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Seit langem wird in Deutschland über Probleme bei der Zugänglichkeit zur medizinischen Versorgung vor allem im ländlichen Raum diskutiert. Als Ursachen werden u.a. (Fach)Arztmangel und strikte Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung (sowohl hinsichtlich Planung, Sicherstellungsauftrag als auch Vergütung) genannt. Um diese Schwierigkeiten zu beheben wurden in einzelnen Bundesländern ver-schiedene Modelle erprobt – u.a. Einrichtung von medizinischen Versorgungszentren (als Angebot für inte-grierte Versorgung), Gemeindeschwestern «AgnEs», «VeraH» (die Bezeichnungen differieren je nach Bun-desland), «Docmobil» etc. Die meisten dieser Modelle existieren inzwischen über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren, so dass es an der Zeit ist, ihre Effektivität zu prüfen und Empfehlungen abzuleiten.

Da diese Modelle teilweise auf Erfahrungen und Strukturen aus der DDR zurückgegriffen haben, wird so-wohl ein historischer Vergleich einbezogen, als auch der Schwerpunkt der Untersuchung auf die neuen Bundesländer gelegt. Der Fokus hier ist auf der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gerichtet, weniger die Lebens- und Arbeitssituationen des medizinischen Personals. Denn das Kernanliegen einer modernen emanzipatorischen Gesundheitspolitik ist eine gesicherte qualitativ hochwertige medizinische und pflegeri-sche Versorgung der Bevölkerung. Gute Arbeits- und Lebensbedingungen für ÄrztInnen sind dazu ein (notwendiges) Mittel – jedoch nicht Selbstzweck - in einigen Publikationen und Äußerungen von (Standes) PolitikerInnen entsteht häufig der umgekehrte Eindruck.