Es ist eine besorgniserregende Entwicklung: Immer häufiger suchen konservative Gender-Gegner_innen den Schulterschluss mit Akteur_innen der radikalen Rechten. Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) balanciert diesbezüglich schon länger auf einem schmalen Grat. Innerparteiliche Machtkämpfe, thematische Heterogenität und bewusste Veruneindeutigung verhinderten bisher eine klare Einordnung der Partei. Mit der Verabschiedung ihres Grundsatzprogramms aber hat die AfD eine Grenze überschritten. Ummantelt von konservativer Rhetorik wird hier aus antifeministischen Familienpolitiken und rassistischer Zuwanderungskritik eine antifeministisch-rassistische Bio- und Bevölkerungspolitik, mit der sich die AfD geschlechter- und familienpolitisch in der Neuen Rechten positioniert. Als solche bringt sie radikal rechte Positionen rhetorisch codiert in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs ein und verschiebt so die Grenze des Sagbaren weit nach rechts. Diese Entwicklung muss im zukünftigen Umgang mit der Partei beachtet werden.
Publikation Parteien / Wahlanalysen - Staat / Demokratie - Rassismus / Neonazismus - Geschlechterverhältnisse - Feminismus Noch konservativ oder schon rechtsradikal?
Der neurechte Antifeminismus der AfD