Vor einhundert Jahren trat Dada an, um durch die Politisierung der Kunst Nation und Kapital abzuschaffen. Offensichtlich ohne Erfolg. Dennoch hat dieses Scheitern nicht etwa Nachfolgeprojekte verhindert, die an der gleichen Baustelle gearbeitet haben – im Gegenteil. Um nur ein paar Stationen zu nennen: Der Situationismus, der Punkrock, die Kommunikationsguerilla sowie in letzter Zeit vor allem satirische Aktionskunst arbeiteten dort weiter, wo Dada aufgehört hat. Auch sie hatten keinen Erfolg. Ein Ende dieses permanenten Scheiterns ist trotzdem nicht in Sicht. Auch wenn die bürgerliche Geschichtsschreibung wohl gerade aus Anlass des Dada-Jubiläums versuchen wird, analog zu Marxens Gesamtwerk auch dieses Projekt als historisch verfallen zu bewerten. Grund genug, sich aus materialistischer Perspektive der Gesellschaftsgeschichte anzuschauen, wie das Ganze begonnen hat.
Inhalt:
- Intro: Scheitern der Avantgarde
- Produktionsbedingungen des Dadaismus
- Die Manifestation des Dadaismus während des Ersten Weltkrieges in Zürich
- Avantgarde als Angriff auf die autonome Institution Kunst
- Satirische Radikalisierung des Dadaismus im Club Dada
- Die Manifestation des Berliner Club Dada
- Einsatz des Satirischen
- Zum Verlust der Schockwirkung
- Höhepunkte Uud Ende des Club Dada
- Scheitern der Schockwirkung
- Outro: Subversion als Scheitern in Permanenz