Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)

Nachdem ab 1915 eine Minderheit der SPD-Reichstagsabgeordneten dem Vorbild von Karl Liebknecht, der am 2. Dezember 1914 als erster deutscher Parlamentarier die Zustimmung zu weiteren Kriegskrediten verweigert hatte, gefolgt war, hatte die Mehrheit der SPD-Reichstagsabgeordneten die Minderheit aus der SPD ausgeschlossen, nicht damit rechnend, dass sich die Minderheit neu organisieren könnte – was sie zu Ostern 1917 in Gotha, dem «historischen Ort» des Vereinigungsparteitages von Lassalleanern und Eisenachern von 1875, aber tat: in der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.

Diese USPD, der bis 29. Dezember 1918 auch der Spartakusbund angehörte, war mehr eine Partei der (auf allen Ebenen) aus der SPD Ausgeschlossenen als eine Partei der aus der SPD Ausgetretenen; eher eine Partei der Pazifisten als der revolutionären Linken – mit regionalen Ausschlägen in beide Richtungen. Wer von den revolutionären Linken in der SPD bleiben konnte, blieb es häufig, in der Hoffnung «auf bessere Zeiten». Im Januar 1919 griff manches SPD-Mitglied gegen die eigene SPD-Regierung zur Waffe.