Die Erik-Neutsch-Stiftung erinnert an Klaus Höpcke
Im Oktober 2023 verstarb unser langjähriges Vorstandsmitglied
Roland Claus Schönebeck, 25.10.2023
Die ihn nicht kannten, nannten ihn Zensor. Die ihn ein wenig kannten, nannten ihn Bücherminister. Die ihn gut kannten, nannten ihn einen Glücksfall für das Lese-Land DDR.
Die ihn heute vermissen, verneigen sich dankbar vor seiner Lebensleistung.
Klaus Höpcke war im besten Wortsinne ein Intellektueller in der SED. Wer ihm und seinem Wirken in der DDR begegnet ist, konnte seinen geistreichen Charme wahrnehmen, den er auch immer gekonnt für seine politischen Ambitionen einsetzte. So sind viele Bücher erschienen, die ohne ihn nicht veröffentlicht worden wären.
Vertraut mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ebnete er mit Erik Neutsch und anderen den Weg für unsere Stiftung. Er war es auch, der mit dem kritischen Geist Neutsch umgehen konnte und unseren Autor etliche Male davon abhielt, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, was ihm freilich nicht immer gelang.
Von Klaus Höpcke stammen zahlreiche Inspirationen für unsere Stiftungsarbeit, so auch zum ersten Literaturwettbewerb für junge Autor/innen. In seinen letzten Jahren war es ruhiger um Klaus geworden, vor allem, weil er es ruhiger haben wollte.
Aber bei einer anstrengenden Episode wollte er unbedingt dabei sein. Das war die Einweihung des „Erik-Neutsch-Weges“ in dessen Geburtsstadt Schönebeck. Wir hatten noch besorgt angefragt wegen der Reisestrapazen. Die Antwort von Klaus: Aber bei so einem Ereignis darf ich doch nicht fehlen.
Die Erinnerung an den Tag und das Wirken von Klaus Höpcke bleibt. Danke Klaus!
Der Vorstand der Erik-Neutsch-Stiftung
Dr. Evelin Wittich
Dr. Dagmar Enkelmann
Roland Claus
Meinhard Tietz