Regionalbüro Andenregion

Das Regionalbüro in Quito koordiniert die Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bolivien, Ekuador, Kolumbien und Venezuela.

Der Linksruck, der in den 2000er Jahren in der Andenregion einsetzte, weckte große Hoffnungen im linken Spektrum weltweit. Die in Venezuela, Ecuador und Bolivien erarbeiteten Verfassungen eröffneten neue Möglichkeiten für Partizipation und Demokratie, enthielten utopisch anmutende Elemente wie die Rechte der Natur und Konzepte aus der indigenen Kosmovision wie das «buen vivir» (gutes Leben). Den progressiven Regierungen gelang es, die Armut zu reduzieren und die soziale Ungleichheit abzubauen. Seit dem Verfall der Rohstoffpreise ab 2014 sind die Regierungen allerdings kaum noch in der Lage, ihre Sozialprogramme aufrechtzuerhalten. Venezuela durchlebt eine schwere Krise. Die Regierungen gerieten teilweise in Widerspruch zu Bewegungen, die die neuen Verfassungen erst möglich gemacht haben. Gleichzeitig gewinnen rechte und konservative Kräfte wieder an Einfluss in der Region.

In Kolumbien unterzeichneten Ende 2016 die ältesten Guerilla des Kontinents (FARC) und die Mitte-Rechts-Regierung ein Friedensabkommen. Allerdings verlor die Regierung zuvor, Anfang September 2016, ein Referendum über das Abkommen. Dagegen hatten vor allem die extreme Rechte um Ex-Präsident Uribe und konservative Kreise um Großgrundbesitzer und Kirchen mobil gemacht. Die Niederlage im Referendum drückte auch den gestiegenen gesellschaftlichen Einfluss der extremen Rechten aus. Dies zeigt sich unter anderem in einem Anstieg der Repressionen, Drohungen und Morde an Menschenrechtsaktivist*innen, Gewerkschafter*innen, Bäuer*innen und Indigenen vor allem durch Paramilitärs, wodurch das politische Engagement in Kolumbien noch gefährlicher geworden ist.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung arbeitet in der Region mit Organisationen zusammen, die soziale und demokratische Rechte verteidigen und unterstützt die Akteur*innen, die an einer ökologischen und gerechten Transformation der Gesellschaft arbeiten, die das vorherrschende kapitalistische Entwicklungsmodell überwindet. Darüber hinaus fördert sie den Dialog innerhalb einer pluralen Linken, mit dem Ziel, nicht bei einer kurzfristigen Reaktion auf die krisenhafte Entwicklungen stehen zu bleiben, sondern gründliche Analysen und weiterreichende Perspektiven anbieten zu können.

Regionalbüro Quito

Büroleitung: Karin Gabbert (Karin.gabbert@rosalux.org)

Fundación Rosa Luxemburg
Oficina Región Andina
Miravalle N24-728 y Zaldumbide
La Floresta
Quito
Ecuador

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