Eröffnung: 6. Januar, 17 Uhr
Mit René Wilke (Oberbürgermeister der Stadt), Christian Hoßbach (Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Berlin-Brandenburg) und Zeitzeug*innen
30 Jahre politische Wende in der DDR, die Grenzöffnung und die deutsche Vereinigung rufen in diesem Jahr viele Erinnerungen wach. Ein Kapitel beschäftigt die Mehrzahl der Ostdeutschen nach wie vor besonders stark: das Agieren der Treuhandanstalt.
Laut Gesetz sollte die Treuhand das ehemalige volkseigene Vermögen privatisieren und Arbeitsplätze sichern sowie neue schaffen. Die Realität war eine andere: Unzählige Betriebe wurden privatisiert oder liquidiert. Millionen Menschen wurden quasi über Nacht arbeitslos und hatten plötzlich Existenzangst. Individuelle Lebensleistungen, berufliche Qualifikationen aus 40 Jahren DDR und die Emanzipationserfahrungen der Jahre 1989/90 waren nichts mehr wert.
Viele haben das Agieren der Treuhand wie einen Schicksalsschlag empfunden, haben ihre Arbeitslosigkeit hingenommen. Wer sich gegen das vermeintliche Schicksal zur Wehr gesetzt, gegen die Betriebsschließung und für seinen Arbeitsplatz gekämpft hatte, musste oft eine schmerzhafte Niederlage einstecken.
Nach jahrelangem Schweigen der Betroffenen wächst zunehmend das Bedürfnis, die individuellen Nachwende-Erfahrungen mit der Treuhandpolitik auszutauschen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat dieses Bedürfnis aufgegriffen. Unsere Wanderausstellung dokumentiert Treuhand-Geschichte durch ostdeutsche Lebensgeschichten.
Das Buch «Schicksal Treuhand – Treuhand-Schicksale» mit den Erzählungen der Zeitzeug*innen erscheint parallel zur Ausstellung und ist dort kostenlos erhältlich.
In Kooperation mit dem DGB-Stadtverband Frankfurt (Oder).
Standort
Kontakt
Alrun Kaune-Nüßlein
Pressesprecherin, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: alrun.kaune-nuesslein@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310 448