In der Corona-Krise übernehmen Frauen wegen der Kita-Schließungen und Homeschooling deutlich mehr Sorgearbeit und stecken beruflich zurück. Fälle von häuslicher Gewalt sind gestiegen. Wirft die Corona-Krise uns in Geschlechterverhältnisse der westdeutschen 1950er Jahre zurück? Schon vor Corona wurde Sorgearbeit in heterosexuellen Partnerschaften eher den Frauen aufgebürdet. Unbezahlte Hausarbeit ist etwas, wofür man ein warmes Danke erntet oder ein paar Blumen am Muttertag. Für schlecht bezahlte und überlastete Pflegekräfte – in der Mehrheit weiblich – wurde vom Balkon applaudiert und der Heldenstatus verliehen. Bessere Bezahlung? Fehlanzeige. Was ist wertvolle Arbeit, was nicht? Was ist Arbeit und was wird gar nicht erst als Arbeit betrachtet? Wie verändert die Krise (gleichberechtigte) Partnerschaften? Und wo können Feministinnen jetzt aktiv eingreifen?
- Diese Fragen diskutieren wir mit Prof. Dr. Sarah Speck, Sozialwissenschaftlerin an der Uni Frankfurt. Sie forscht zu Geschlechterfragen, sozialer Ungleichheit, Paar- und Familiensoziologie. Mit Cornelia Koppetsch hat sie das Buch «Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist. Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten» 2015 veröffentlicht.
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Henning Obens
Bereichsleiter Politische Kommunikation, Rosa-Luxemburg-Stiftung
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