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13. Mai 2022 Tagung/Konferenz Influencing against the System?

Linker Medienaktivismus im Plattformkapitalismus

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8A
10243 Berlin

Zeit

13.05.2022, 19:00 - 15.05.2022, 17:00 Uhr

Themenbereiche

Kommunikation / Öffentlichkeit, Digitaler Wandel, Digitalisierung und Demokratie, Influencer

Zugeordnete Dateien

Influencing against the System?
Foto AOC: picture alliance/AP Photo
Beginn am 13.5. pünktlich um 19 Uhr, Einlass um 18:30 Uhr.
Einzelne Panels der Konferenz können über den Livestream unter www.rosalux.de/livestream online mitverfolgt werden.

Für Sonntag, 15.5. sind für alle Veranstaltungen noch Restplätze vorhanden, die Anmeldung erfolgt direkt vor Ort.
 

Die digitale Kommunikation hat den Modus des Politischen gravierend verändert. Neben den etablierten Medien mit ihrer Informationsmacht sind längst vielfältige weitere digitale Öffentlichkeiten entstanden. In den letzten Jahren wurde viel über rechte Echokammern und die Bedeutung von Fake News und Meinungsmanipulation gesprochen. Tatsächlich hat diese rechte Öffentlichkeit den gesellschaftlichen Diskurs verschoben, aber auch eine zunehmende Bereitschaft zu Widerspruch und Positionierung erzeugt. Ein Teil der Linken verfolgt die Entwicklung dieser gesellschaftlichen Polarisierung aus dem Zuschauer*innenraum, ein anderer wird aktiv und durch rechte Shitstorms mit der digitalen Gewalt der Medien der Neuen Rechten konfrontiert.

Wirksame digitale Kommunikationsstrategien auf derzeit angesagten sozialen Plattformen sind in ihrer Bedeutung für soziale Bewegungen und Wahlkämpfe zentrale Mittel geworden. Doch wie kann die Linke hier wirksamer werden und auch im digitalen Raum die Vision/Ansätze/Ideen einer solidarischen Gesellschaft verwirklichen/entwickeln? Wie kann die Meinungsbildung auch auf den neueren Plattformen wie TikTok und mit Messengerkommunikation gestaltet werden? Wo begibt sich die Linke in eine zu starke Abhängigkeit von den Big Tech Firmen und welche Alternativen gibt es?

Auf der Konferenz wollen wir die veränderten Arenen der digitalen Öffentlichkeit diskutieren und analysieren. Wir wollen das Potential von Spielarten politischer Kritik, wie etwa Humor als Subversion diskutieren und Wege aus der linken Bubble heraus erkunden. Wie lässt sich auf Shitstorm-Wellen surfen und welche neuen Praxen der Solidarität sich eröffnen. Welche Rolle spielen linke Podcasts als Medium zur Information und Organisierung? Viele Fragen, auf die wir im Rahmen der Konferenz gemeinsame Antworten suchen wollen. 

Freitag, 13.5.

  • 19 Uhr | Saal | + Livestream:

    Neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit? 

    Wie hat sich der Modus des Politischen durch die digitale Kommunikation verändert und wie kann die Linke kommunikativ aufholen?

    - Wolfgang M. Schmitt (YouTuber, Autor «Influencer: Die Ideologie der Werbekörper»)
    - Alex Demirovic (Vorstandsmitglied Rosa-Luxemburg-Stiftung)
    - Anne Roth (Referentin für Netzpolitik, Bundestagsfraktion DIE LINKE)
    - Tanja Maier (Medienforscherin, Autorin, Dozentin. Verfasserin der Studie «Visueller Aktivismus mit Instagram»)

Samstag, 14.5.

  • 10 12:30 Uhr | R.0.07 | Studienpräsentation + Zoom:

    Schluss mit lustig? TikTok als Plattform für politische Kommunikation  

    Im vergangenen Jahr haben Chris Köver und Marcus Bösch für die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Studie zu politischem Aktivismus mit TikTok vorgelegt. Weshalb kann digitaler Aktivismus hier besonders wirksam sein? Welche Probleme birgt die aufstrebende Plattform? Wie werden Inhalte politisch motiviert ausgeblendet und wie können Linke hier wirken?

    Die Studienautor*innen Chris Köver und Marcus Bösch im Gespräch mit Felix S. Schulz 
  • 10 – 12:30 Uhr | R.0.04/0.05 | Studienpräsentation + Zoom:

    Broadcast Revolution - Theorie und Praxis von linken Inhalten auf YouTube

    Als eine der größten Medienplattformen der Welt bietet YouTube Zugang zu potentiell Milliarden Zuschauer*innen - auch für herkömmliche Nutzer*innen. Gleichzeitig werden minütlich mehrere hundert Stunden neues Videomaterial hochgeladen und das Interesse des Publikums verteilt sich extrem ungleich. Erfreulicherweise gelingt es in diesem Kampf um Aufmerksamkeit auch immer mehr Creator*innen sich durchzusetzen, die in ihren Videos explizit linke Positionen stark machen. Im englischsprachigen Raum sind sie zahlreich, gut vernetzt und erreichen zum Teil ein Millionenpublikum. Eine vergleichbare Sichtbarkeit gibt es in Deutschland (noch) nicht. In den letzten Jahren haben sich aber auch hier einige linke YouTube-Kanäle etabliert, die bereits zeigen, wie sich das schon bald ändern ließe. Wie generieren diese Creator*innen Aufmerksamkeit, wie bauen sie Communities auf und wie transportieren sie politische Botschaften? Wieweit muss man sich auf die «Influencer*innen-Logik» einlassen und wo liegen ihre Grenzen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir im Workshop nachgehen und gemeinsam Potentiale kritischer Interventionen auf YouTube erkunden. Im Rahmen des Workshops möchten wir auch auf mögliche Projektideen der Teilnehmer*innen eingehen oder gemeinsam neue Ideen entwickeln. 

    - Marius Liedtke ist Sozial- und Kulturwissenschaftler und Co-Autor der Studie «Von Influencer*innen lernen: YouTube & Co. als Spielfeld linker Politik und Bildungsarbeit» der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
    - Nils Schniederjann betreibt den Youtube-Kanal «Feine Welt», studiert Philosophie und Literatur, und arbeitet als selbständiger Designer.
     
  • 10 – 12:30 Uhr | Bibliothek | Studienpräsentation + Zoom:

    Don´t shoot the Messenger – Aktivismus mit Telegram

    In Deutschland nutzen 7,8 Millionen Menschen täglich Telegram. Messengerdienste haben die politische Kommunikation gravierend verändert. Der Begriff «dark social» bezeichnet dieses Phänomen der Kommunikation im nicht öffentlichen Raum. Die politische Bedeutung von Messengern hat massiv zugenommen. Die politische Rechte nutzt deren Potentiale schon länger, Jair Bolsonaro verdankt seinen Wahlsieg auch seiner aggressiven Werbung auf WhatsApp. Jedoch haben auch progressive Oppositionsgruppen die Potentiale von Messengern verstanden und genutzt. So unterschiedliche Gruppen wie die Oppositionsgruppen in Iran und die Mobilisierung von Deutsche Wohnen Enteignen liefen überwiegend über Telegram. Celine Strufe und Sophia Jendrzejewski haben in einer noch nicht veröffentlichten Studie linke Kanäle auf Telegram untersucht und die Funktionsweise des Unternehmens analysiert. Die Autorinnen der Studie Celine Strufe und Sophia Jendrzejewski im Gespräch mit Tim Herudek (DIE LINKE).

    Sophia Jendrzejewski und Celine Strufe beenden aktuell ihr Master Studium der globalen Nachhaltigkeitswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg sowie an der Arizona State University (USA). Tim Herudek arbeitet in der Bundesgeschäftsstelle DIE LINKE.

     
  • 13:30 – 14:30 Uhr | R.0.04/0.05 | Input:

    Quit playing Games? Die Spieleindustrie im Plattformkapitalismus

    Die Computerspieleindustrie hat die Umsätze von Film- und Musikbranche hinter sich gelassen, der Wert der Branche wird auf 300 Milliarden Dollar beziffert. Für die Prägung von Alltagskultur sind Computerspiele und die darin verankerten Rollenbilder längst sehr bedeutsam geworden. Auf Twitch oder YouTube finden sich große Communitys zu einzelnen Spielen. Doch welche neuen Tendenzen lassen sich in dem Bereich ausmachen? Wie wirken sich die digitalen Vermögenswerte NFT (Non-Fungible Token) ist diesem Unterhaltungs-Segment aus? Welche Rolle spielen Gefängnisse als «Goldfarmen» für World of Warcraft und andere Spiele?

    Eric Jannot, Geschäftsführer von waza! Games und Vertretungsprofessor Games Master HAW Hamburg
  • 13:30 – 14:30 Uhr | R. 0.07 | Input + Livestream:

    WarTok – Krieg im Selfiemodus

    Die Videos von russischen Panzern, die von ukrainischen Traktorfahrern abgeschleppt werden sind bereits jetzt prägend für den Krieg in der Ukraine. Handyvideos von Kriegssituationen und Bilder von Kriegsverbrechen kommen über TikTok in Windeseile um den Globus. Die berühmt-berüchtigten russischen «Kreml-Bots» sind zig-tausendfach auf YouTube, Facebook und Instagram gesperrt worden, bemühen sich aber auch eine propagandistische Sichtweise des Angriffskriegs auf die Ukraine zu verbreiten. Die Aufrufe der mit #Ukraine getaggten Videos ist auf ca. 1,3 Milliarden pro Tag gestiegen. TikTok ist einer der bedeutendsten Orte für die Verbreitung dieser Videos, die Distanz zum Geschehen wird hier aufgehoben und vermittelt vermeintlich authentische Emotionen. Doch welche Probleme entstehen durch die Vermittlung? Wie wird TikTok für Propaganda genutzt? Welche kritischen Potentiale bestehen für eine Anti-Kriegsbewegung?

    Marcus Bösch veröffentlicht den wöchentlichen Newsletter «Understanding TikTok», ist Journalist arbeitet an der HAW Hamburg.
  • 13:30 14:30 Uhr | Bibliothek | Input:

    Rechtes Influencing – Lifestyle, Heimatromantik und rechte Propaganda

    Werbung, Fitness-Angebote und politischen Inhalte stehen auf den Sozialen Plattformen unmittelbar nebeneinander. Politische Akteur*innen konkurrieren so mit den Produzent*innen anderer medialer Inhalte um die Aufmerksamkeit des Publikums. Die Plattformen begünstigen einen effektheischenden Kommunikationsstil und erzeugen ästhetisierende Artikulationsformen. Insbesondere (neu-)rechten Akteur*innen wird attestiert, diese mediale Umgebung besonders gut zu bespielen. Der Vortrag wirft Schlaglichter auf die medialen Strategien rechter Akteur*innen und diskutiert die Passung eines rechten Politikverständnisses mit der Aufmerksamkeitslogik der Sozialen Medien.

    Viktoria Rösch promoviert an der TU Dresden zur Konstruktion von Weiblichkeit in der Neuen Rechten
  • 15 17:30 Uhr | R.0.07 | Panel + Livestream:

    Wie kommt die Linke aus ihrer Bubble?

    Die Algorithmen der Plattformen mögen Emotionen, Polarisierungen und plakative Memes. Die politische Linke vermag es selten, ihre Ideen pointiert zuzuspitzen und verliert häufig an digitalem Boden. Sich exponierende Linke – besonders Frauen – werden auf den Plattformen mit Gewaltandrohungen versucht zum Schweigen zu bringen. Wie kann das Verhältnis von «digitalen Safespaces» und «Kritik im Handgemenge» (Karl Marx) im digitalen Raum aussehen? Was können wir Linke tun, um unsere Ideen wirksam zu verbreiten und wie können wir uns dabei besser gegenseitig unterstützen?

    - Amina Aziz (Journalistin und Autorin) 
    - Julia Schramm (DIE LINKE, Netzaktivistin und Autorin) 
    - Ferat Kocak (DIE LINKE, MdA, Netzaktivist)
    - Rayk Anders (Journalist und YouTuber)
    - Berena Yogarajah (Moderation)
  • 15 – 17:30 Uhr | R.0.04/0.05 | Workshop:

    Wie entwickele ich ein YouTube-Profil?

    Die Influencer-Ästhetik und das Influencer-Marketing prägen zunehmend auch politische, aktivistische und journalistische Inhalte, häufig auf Kosten eben jener Inhalte. Doch es geht auch anders: Nie waren die Chancen so vielfältig, Intellektuelles, Politisches und Subversives in der medialen Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. Wolfgang M. Schmitt wird im Seminar die Möglichkeiten der Wiederaneignung der Netzöffentlichkeit ausloten und praktische Tipps für die eigenen Projekte geben.

    Wolfgang M. Schmitt (YouTuber, Autor «Influencer: Die Ideologie der Werbekörper»)
  • 15 – 17:30 Uhr | Bibliothek | Studienpräsentation:

    Linke Podcast

    Podcasts boomen. Laut ARD/ZDF Onlinestudie nutzen 19 Millionen Menschen in Deutschland gelegentlich Podcasts, die Tendenz geht zu einer intensiveren Nutzung. Auch die Angebote sind massiv gestiegen, der Marktführer Spotify hatte 2018 noch 2000 Podcasts im Angebot, 2021 waren es bereits 50.000. Auch eine Vielzahl von Podcasts mit emanzipatorischem Anspruch sind entstanden und entwickeln sich stark. In einer noch unveröffentlichten Studie für die Rosa-Luxemburg-Stiftung haben Nele Heise und Erik Meyer sich die linke Podcastlandschaft in Deutschland und darüber hinaus angeschaut und stellen ihre Arbeit zur Diskussion. Welche linken Podcasts gibt es und was sind die Erfolgskriterien für einen guten linken Podcast?

    - Erik Meyer, Politikwissenschaftler und Autor von «Zwischen Partizipation und Plattformisierung: Politische Kommunikation in der digitalen Gesellschaft» (Campus 2019)
    - Nele Heise, freie Medienforscherin und Referentin für digitale Medien und Kommunikation
    - Lukas Ondreka macht den Dissens Podcast. Gespräche über Kapitalismus, Politik und Gesellschaft.
  • 19 21 Uhr | Saal | Panel + Livestream:

    Humor und politische Kritik

    Humor ruht oft in der Veranlagung von Menschen, die kalt bleiben, wo die Masse tobt, und die dort erregt sind, wo die meisten «nichts dabei finden» schreibt Tucholsky. Humor und Satire waren Seufzer der Unterdrückten und manchmal auch Werkzeug der Befreiung. Auch digital findet die verbliebende sichtbare Gesellschaftskritik heute häufig mittels Humor statt. Einige beklagen, die Linke habe das Lachen verlernt und würde sich in formaler Korrektheit einigeln. Was bleibt also von subversivem Humor und satirischer Gesellschaftskritik? 

    - Thomas Ebermann (Autor, Satiriker)
    - Özge şımözge (Autorin, Streamerin)
    - Sebastian Hotz (El Hotzo) (Autor)
    - Paula Irmschler (Autorin, Redaktion Titanic)
  • 21 – 21:30 Uhr:

    Stand up against the war

    Oleg Denisov (Stand-up Comedian aus Moskau)
    Sein Programm in der Sendung Die Anstalt

Sonntag, 15.5.

  • 11 13 Uhr | R.0.07 | Diskussion:

    Kollektives Influencing?

    Influencing ist meist an eine Person gebunden. Der Stil, die Sprache, die persönliche Meinung sind für die Entwicklung eines Kanals entscheidend. Die Logik der Algorithmen belohnt das Persönliche und auch klassische Medien brauchen eine Person und ihre Lebensgeschichte für das Bekanntwerden. Auf der anderen Seite entstehen häufig Hierarchien durch persönliche Sichtbarkeit und der direktere Zugang zu Medienvertreter*innen lässt das Gesagte von «Sprecher*innen» auch über ihre aktive Zeit als «wichtig» erscheinen. Das Dilemma ist klar, entweder linke Bewegungen verweigern sich einer «Personalisierung», oder sie bezahlen den Preis einer geringeren medialen Präsenz. Doch wie gehen politische Bewegungen mit diesem Problem um? Wie kann ein emanzipatorischer Umgang mit Medienrepräsentation aussehen? Wir sprechen darüber mit:

    - Liza Pflaum (Seebrücke)
    - Patricia Machmutoff(Deutsche Wohnen & Co Enteignen)
    - Berena Yogarajah, aktiv in zahlreichen antirassistischen Zusammenhängen

    - N.N. (Ende Gelände)   
  • 11 13 Uhr | Zoom / R.0.04/0.05 | Workshop:

    Wir Bleiben Hier - Langfristig Online aktiv sein

    Die Möglichkeit digitalen, politischen Aktivismus zu machen bietet viele Chancen: Wir können viele Menschen erreichen, niedrigschwellige Angebote machen und uns kreativ austoben. Trotzdem kann der Aktivismus im Netz schlauchen, gerade in Bezug auf Social Media: Reizüberflutung, sich mit anderen Aktivist*innen vergleichen, Druck sich zu Allem, was gerade passiert zu verhalten, die Algorithmen zu füttern, Angriffen im Netz ausgesetzt zu sein und vieles mehr. Social Media Plattformen folgen kapitalistischen Logiken, denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, zielen sie auf Vereinzelung und Konkurrenz. In dem selbstreflexiven Workshop beschäftigen wir uns mit Ideen, wie wir langfristig online arbeiten können. Wir entwickeln gemeinsam Perspektiven auf digitale Arbeit, die politisch wichtig, radikal und gleichzeitig lohnenswert sein kann. 

    Cuso Ehrich Bildungsreferent:in und Moderator:in DIASPOR.ASIA und «Hast Du Alles?» Podcast
  • 11 13 Uhr | Bibliothek | Workshop:

    Rechte Influencerinnen als Werbekörper der Ideologie

    Ein Foto vom Feld im Sonnenaufgang, das Foto einer jungen Frau mit blonden Locken im Wald, das Foto einer schwangeren Frau auf der Wiese und fertig ist die perfekte Inszenierung von rechter Heimatromantik durch den Instagramfilter. In diesem Workshop schauen wir uns an, wie (neu)rechte Influencerinnen ihre Inhalte mit ihrer medialen Selbstdarstellung verknüpfen, wie der gezielte Einblick ins «Private» sich mit den politischen Botschaften verbindet. Die Social-Media-Profile betrachten wir dabei vor dem Hintergrund des Aufbaus einer (politischen) Marke, in denen die rechten Influencerinnen zu Werbekörpern ihrer Ideologie werden. Gemeinsam werden wir in diesem Workshop anhand zweier Instagram-Auftritte, Ästhetiken und visuelle Eigenarten herausarbeiten und gleichzeitig einen kritischen Blick auf die Selbstthematisierung als politische Praxis werfen.

    Viktoria Rösch promoviert an der TU Dresden zur Konstruktion von Weiblichkeit in der Neuen Rechten
  • 14 16 Uhr | R. 0.07 | Studienpräsentation:

    Visueller Aktivismus mit Instagram

    Instagram steht in der Kritik, antiaufklärerischen Diskursen und Praktiken Vorschub zu leisten. Zugleich nutzen immer mehr linke Aktivist*innen, Politiker*innen und soziale Bewegungen das soziale Netzwerk als politisches Forum für ihre Aktivitäten. Auf welche Weise lassen sich linke Inhalte in sozialen Medien kommunizieren? Welche Möglichkeiten bietet Instagram, um emanzipatorische Positionen sichtbar zu machen? Und wie lässt sich eine digitale Plattform nutzen, um soziale Veränderungen zu erreichen?

    In dem Workshop sprechen wir über die Faktoren, mit deren Hilfe sich linke Politik mit sozialen Medien umsetzen lässt. Anhand von Beispielen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum werden erfolgreiche Strategien zur Erzeugung von Sichtbarkeit für politische Kommunikation auf Instagram diskutiert. Im Mittelpunkt stehen emanzipatorische Bildpolitiken und visueller Aktivismus. Zugleich wird Instagram als profitorientierte Plattform sichtbar gemacht, die linke Diskurse und Praktiken reguliert. Wir gehen zum Beispiel auf infrastrukturelle und technologische Einflussgrößen wie Plattformlogiken und personalisierte Algorithmen ein. Denn diese haben Einfluss darauf, was auf der Plattform sichtbar wird. Wir beschäftigen uns also mit den Ambivalenzen von linker Politik auf einer werbe- und profitgetriebenen Plattform. Sind Gegenhegemonien hier möglich? Und wie halten wir es mit der Widersprüchlichkeit der Netzwerkmacht? 

    Tanja Maier im Gespräch mit Simin Jawabreh (kommunistische Feministin, aktiv in antirassistischen Bewegungen und bei Instagram, Autorin)
  • 14 16 Uhr | R.0.04/0.05 | Workshop:

    Subversion und Medienhacks

    Wie kann digitaler Aktivismus medial und politisch wirksamer gestaltet werden? Wie finden wir eine geeignete Form, um auf ein politisches Thema aufmerksam zu machen? Wie kann das Zusammenspiel von Online- und Offlineaktivismus effektiver werden? Wie geht ziviler Ungehorsam eigentlich auf Socialmedia? Wir wollen uns mit dem Aktionskünstler Jean Peters über Ideen für linken Netzaktivismus auseinandersetzen und dabei konkrete Ideen für die eigene Praxis entwickeln. 

    Jean Peters, Aktionskünstler, Autor des Buchs «Wenn die Hoffnung stirbt, geht's trotzdem weiter. Geschichten aus dem subversiven Widerstand»

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Henning Obens

Bereichsleiter Politische Kommunikation, Rosa-Luxemburg-Stiftung

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