Verschiedene Fragen, zwei unterschiedliche Ansätze, ein Thema: Versklavung. Mit ihren detaillierten historischen Recherchen haben Caitlin Rosenthal und Marcus Rediker tiefe Einblicke in die Geschichte der Versklavung und ihrer sozialen und ökonomischen Folgen vorgelegt. Rosenthal verbindet in «Sklaverei bilanzieren» (Orig.: «Accounting for Slavery») Versklavung mit Management und Buchhaltung auf den Plantagen und setzt sie damit in einen Zusammenhang zum Kapitalismus. Auch Rediker schaut in «Das Sklavenschiff» (Orig. «The Slave Ship») auf ökonomische Fragen der Versklavung und analysiert Machtdynamiken an und zu diesem spezifischen Ort. Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte und Fragestellungen betrachten beide die immensen Auswirkungen der Entscheidungen von Kaufleuten und Plantagenbesitzern auf Menschen, die nicht als solche wahrgenommen wurden.
In dieser von Bafta Sarbo moderierten Buchdiskussion wollen wir die Autor*innen der jetzt in deutscher Sprache vorliegenden Bücher ins Gespräch kommen lassen: Welche politischen Ökonomien entstanden mit der Versklavung? Wie wurden sie fortgeschrieben? Welche Möglichkeiten für Widerstand blieben den Versklavten und wie haben sie die Machtdynamiken auf den Schiffen und Plantagen geprägt? Was davon ist heute wo sichtbar?
Die Online-Veranstaltung wird auf Deutsch und Englisch simultan gedolmetscht.
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Buchreferenzen:
Caitlin Rosenthal: Sklaverei bilanzieren. Herrschaft und Management. Übersetzung: Jörg Theis. Matthes & Seitz, 2022. // Accounting for Slavery. Masters and Management. Harvard University Press, 2018.
Marcus Rediker: Das Sklavenschiff. Eine Menschheitsgeschichte. Übersetzung: Sabine Bartel. Assoziation-A, 2023. // The Slave Ship. A Human History. Viking Adult, 2007.
Kontakt
Franza Drechsel
Referentin und Projektmanagerin für Westafrika, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: franza.drechsel@rosalux.org
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