Erstmals in seiner Geschichte wird Kolumbien heute von Linken regiert. Der Ex-Guerillero Gustavo Petro und die afrokolumbianische Aktivistin Francia Márquez haben sich eine Vielzahl sozialer und ökologischer Reformen auf die Fahnen geschrieben. Doch die Widerstände sind groß: Unternehmerverbände, Viehzüchter, Medienkonzerne, Justiz, Armee- und Polizeiführung widersetzen sich den Projekten der linken Regierung und haben zuletzt eine Art „weichen Putsch“ gegen Präsident Petro inszeniert. Gleichzeitig ermorden bewaffnete Gruppen aus der organisierten Kriminalität weiterhin fast täglich Aktivist*innen der sozialen Bewegungen. Und mit der linken Guerillaorganisation ELN konnte die Regierung Petro zwar zuletzt ein Waffenstillstandsabkommen vereinbaren. Doch in vielen ländlichen Regionen ist die Lage heute noch gewalttätiger als vor 10 Jahren.
José Benito Garzón ist in einem Armenviertel aufgewachsen, war Taxifahrer, arbeitet seit vielen Jahrzehnten in kolumbianischen Basisbewegungen und ist promovierter Historiker. Seit einigen Wochen begleitet er als technischer Sekretär die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation ELN.
Mit ihm werden wir über die aktuelle Lage, die Aussichten der Reformregierung und den drohenden Rollback im Land diskutieren.
Moderiert und übersetzt wird das Gespräch von dem Journalisten Raul Zelik.
Die Veranstaltung findet auf deutsch und spanisch statt und wird konsekutiv übersetzt. Im zweiten Teil der Veranstaltung besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen.
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Lotta Ramhorst
Referentin für Klima, Projektmanagerin Andenregion, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: lotta.ramhorst@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310 542